Meinung Mut zu Entscheidungen gegen das Seidenweberhaus

Krefeld. · Das Gutachten zeigt ganz klar die Vorteile und Chancen einer neuen Veranstaltungshalle an alternativem Standort auf.

Yvonne Brandt

Yvonne Brandt

Foto: Ja/Strücken, Lothar (sl48)

Das Seidenweberhaus polarisiert die Krefelder. Die einen sagen, das hässliche Ding kann weg, die anderen möchten „Krefelds gut Stube“ erhalten wissen. Das war schon bei der durchgeführten Bürgerwerkstatt im Februar 2016 so. Damals sprach sich eine leichte Mehrheit der Teilnehmer für den Abriss aus. Die 1972 gebaute wabenförmige Veranstaltungshalle ist zwar kein Denkmal laut des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, aber ein charakteristischer Entwurf der 1970er-Jahre, den viele mit der Blütezeit Krefelds in Verbindung bringen. Diese Zeit ist aber vorbei.

Die Diskussionen in den politischen Gremien wie auch auf der Straße über die Zukunft des Seidenweberhauses sind deshalb teils auch sehr emotional geführt worden. Sanierung? Abriss und Neubau auf dem Theaterplatz? Oder eine neue, zeitgemäßere Veranstaltungsstätte an anderer Stelle, die die heutigen Erwartungen an eine Event-Location erfüllt?

Auch wenn es vielen Krefeldern bei der Stadtentwicklung nicht schnell genug geht, die Stadt ist gut beraten gewesen, die Diskussionen zu führen, vor einer weitreichenden Entscheidung die verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen und beurteilen zu lassen. Zumal auch die Neugestaltung des Theaterplatzes bei einem Abriss des Seidenweberhauses und den dortigen Bau eines Verwaltungsgebäudes anstelle des Stadthauses am Konrad-Adenauer-Platz mit in die Überlegungen einfließen Eine größere Chance zur Steigerung der Attraktivität Krefelds gibt es nicht.

Das Gutachten externer Experten ist eindeutig: funktional, betriebswirtschaftlich, architektonisch und städteplanerisch ist eine neue Veranstaltungshalle an einem alternativen Standort mit einem privaten Investor die vorteilhafteste Lösung für Krefeld. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Jetzt kann und muss zügig entschieden werden.

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