Blau-Weiß verlangt Aachen alles ab

Die Krefelder unterliegen dem Favoriten vor einer Rekordkulisse mit 2:4. Melzer siegt im Einzel.

Spielte für Aachen: Deutschlands Nummer eins Philipp Kohlschreiber.

Spielte für Aachen: Deutschlands Nummer eins Philipp Kohlschreiber.

Foto: Sebastien Nogier

Krefeld. Diesen Tennistag werden die Krefelder Zuschauer noch lange in Erinnerung behalten. Nicht wegen des Gesamtergebnisses, denn der vielfache Deutsche Meister TK Kurhaus Aachen gewann erwartungsgemäß mit 4:2. Es waren die vielen hochklassigen Ballwechsel, der vorbildliche Einsatz der Profis und letztlich die engen Matches, die bei den Besuchern einen nachhaltigen Eindruck hinterließen.

1600 Zuschauer, Rekordkulisse. Das hat es in der jahrzehntelangen Geschichte von Blau-Weiß noch nicht gegeben. Wo in den zurückliegenden Jahren die Zuschauer ganz allmählich nach und nach eintrudelten, drängten sich diesmal 15 Minuten vor dem ersten Einschlagen die Menschenmassen. Eines vorweg. Keiner der Besucher brauchte sein Kommen zu bereuen. Die Stars schonten sich nicht, sondern zeigten Tennis vom Feinsten.

Philipp Kohlschreiber und Paolo Lorenzi präsentierten den Zuschauern auf dem Center Court knallharte Ballwechsel. Dabei wirkte der deutsche Spitzenspieler aus Aachen ein wenig leichtfüßiger und präsentierte das ideenreichere Spiel. Der Italiener gab nichts verloren. Dieser Einsatz wurde vom Publikum mit viel Beifall belohnt. Letztlich hatte Kohlschreiber aber die Vorteile auf seiner Seite und gewann in zwei Sätzen.

Danach betrat Jürgen Melzer den Platz und wurde vom Publikum schon vor dem ersten Ballwechsel gefeiert. Sein Gegner war Florian Mayer, der vor vier Jahren noch auf Rang 18 der ATP-Liste geführt wurde. Nach einer langen Verletzungspause feierte Mayer erst im April sein Comeback.

Beide Profis legten gut los. Ob Topspin, Slice, Lobs, Longline, Smash oder Volleys, beide Akteure zeigten ihr ganzes Können. Melzer gewann den ersten Satz mit 6:3. Im zweiten Durchgang hatte der deutsche Davis Cup-Spieler Mayer zunächst die Vorteile auf seiner Seite und führte schon mit 5:2. Doch der 34-jährige Österreicher kämpfte sich zurück und machte deutlich, warum Teamchef Olaf Merkel gerade ihn in seinem Team haben wollte. Punkt für Punkt holte Melzer auf, drehte den Spieß um und führte plötzlich mit 6:5. Bei eigenem Aufschlag ließ sich der Wiener den Sieg nicht mehr nehmen.

Auch auf den Nachbarplätzen wurde gutes Tennis gezeigt. Pablo Galdon verlor nach starkem Einsatz gegen Steve Darcis mit 4:10 im Champions-Tiebreak. Auch die nominelle Krefelder Nummer eins, Joao Souza, zeigte gegen Pablo Cuevas (22. der ATP-Rangliste) einen großen Fight, um am Ende nur knapp mit 13:15 zu unterliegen.

In den abschließenden Doppeln wurden die Sieger erst im Champions-Tiebreak ermittelt. Zeballos/Souza unterlagen dem Duo Cuevas/Kohlschreiber mit 7:5, 3:6 und 13:15. Im zweiten Duell konnten Melzer und Lorenzi gegen Darcis/Meffert den zweiten Krefelder Punkt verbuchen. 3:6, 6:3 und 10:7 hieß es am Schluss.

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