Ausbildung Lehrstellen: 42 Prozent sind noch unbesetzt

Umfrage der IHK in der Region. Die zeigt: Es wird immer schwieriger, Bewerber zu finden.

 Viele Betriebe suchen noch nach geeignetem Nachwuchs.

Viele Betriebe suchen noch nach geeignetem Nachwuchs.

Foto: dpa/Martin Schutt

42 Prozent der Ausbildungsstellen in der Region Mittlerer Niederrhein sind noch unbesetzt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bei knapp 500 Unternehmen aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen hervor.

Die IHK hatte die Betriebe gefragt, für wie viele der ausgeschriebenen Stellen bereits Bewerber gefunden wurden. „Zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr waren 39 Prozent der Stellen noch unbesetzt. Dies könnte darauf hindeuten, dass es für Unternehmer noch schwieriger wird, Bewerber zu finden“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.

Im Groß- und Einzelhandel sind noch 64 Prozent der Stellen frei, in den produzierenden Branchen immerhin 40 Prozent. Erfolgreicher waren die Dienstleister. „Bei den Dienstleistern liegt der Anteil an unbesetzten Stellen mit 33 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Insbesondere bei den Industrieunternehmen war der Anteil unbesetzter Azubistellen vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt noch geringer. „Durch den Fachkräftemangel entsteht auch bei der Rekrutierung von Auszubildenden ein starker Wettbewerb“, erklärt Steinmetz. Der jüngste Konjunkturbericht hat gezeigt, dass 62 Prozent der Unternehmen mit Personalbedarf Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen.

Dass Auszubildende diese Lücke schließen können, wird auch durch eine andere Zahl deutlich: Die Einschätzung, dass sich das Leistungsniveau der heutigen Auszubildenden stark verschlechtert hat, vertreten nur 12 Prozent der Ausbildungsbetriebe. Rund 14 Prozent sehen sogar eine Verbesserung des Leistungsniveaus. Die große Mehrheit entscheidet sich allerdings für ein „weder noch“ (74 Prozent). „Die Unternehmen haben Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Auszubildenden“, bilanziert Steinmetz.

IHK und Betriebe trommeln,
um Jugendliche zu gewinnen

Gleichzeitig verweist er darauf, dass die IHK durch vielfältige Aktionen dazu beiträgt, Bewerber und Unternehmen zusammenzubringen und Jugendliche für die duale Ausbildung zu begeistern. Bei der Check-in-Berufswelt zum Beispiel können sich Jugendliche vor Ort in den Betrieben ein Bild von den jeweiligen Berufsbildern machen. Darüber hinaus organisiert die IHK Azubi-Speed-Datings, bei denen die Jugendlichen zehn Minuten Zeit haben, um den Ausbildungsbetrieb ihrer Wahl von sich zu überzeugen.

Weitere Informationen zum IHK-Service rund um das Thema Ausbildung gibt es unter der Telefonnummer 02151 635-455 oder online unter:

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