Arbeitsmarkt Ausbildung: Bewerber haben gute Chancen

Zum Beginn des Ausbildungsjahres gibt es immer noch mehr offene Stellen als Bewerber.

Die Handwerkskammern melden ein steigendes Interesse an einer handwerklichen Ausbildung und einen positiven Zwischenstand bei den neuen Lehrverhältnissen zum Start des neuen Ausbildungsjahres. „Allerdings ist das Ergebnis der intensiven Bemühungen um Fachkräfte-Nachwuchs erst am Jahresende verbindlich bewertbar, wenn alle Lehrverträge auf dem Tisch liegen“, ordnet der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Axel Fuhrmann, die Datenlage zum handwerklichen Ausbildungsmarkt an Rhein, Ruhr und Wupper zum Start des Ausbildungsjahrs am 1. August ein.

Laut Agentur für Arbeit stehen im Bergischen Städtedreieck aktuell den 1202 verbliebenen Ausbildungssuchenden 1408 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Das heißt, selbst wenn alle derzeit nicht versorgten Bewerber eine Stelle finden, blieben rechnerisch mehr als 200 Plätze unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt im Städtedreieck entwickelt sich somit zunehmend zu einem Bewerbermarkt. In Remscheid sind 57 und in Wuppertal 224 Stellen mehr frei, als Bewerber eine Ausbildungsstelle suchen. Nur in Solingen ist das Verhältnis erneut umgekehrt. Hier ist die Anzahl der nicht versorgten Bewerber um 75 höher als die Zahl der noch offenen Stellen.

Für die Ausbildungssuchenden ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt damit besser denn je. Die Betriebe hingegen finden nicht mehr für alle angebotenen Ausbildungsstellen einen Auszubildenden und treten untereinander zunehmend in den Wettstreit um die Ausbildungssuchenden. „Mittlerweile ist es üblich, dass Arbeitgeber zusätzliche Anreize beispielsweise durch die Bereitstellung von Handys, Tablet oder auch Tickets für den Öffentlichen Nahverkehr setzen“, erläutert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

30 Prozent streben Ausbildung aus Top10-Liste an

Unternehmen aus dem Bergischen Städtedreieck meldeten in den ersten zehn Monaten des Ausbildungsjahres 3500 Ausbildungsstellen. Das waren 267 (8,3 Prozent) betriebliche Ausbildungsstellen mehr als vor einem Jahr. Aus Remscheid, Solingen und Wuppertal meldeten sich 4405 Bewerber, 136 (drei Prozent) weniger als im Vorjahr.

Nach wie vor konzentrieren sich vier von zehn aller Bewerber aus dem bergischen Städtedreieck bei der Auswahl des Wunschberufes auf die zehn beliebtesten Ausbildungsberufe, rund 30 Prozent der Bewerber streben einen Ausbildungsberuf aus der Top 10-Liste an. Auf Platz eins der beliebtesten Ausbildungsberufe junger Frauen steht die Medizinische Fachangestellte, gefolgt von der Kauffrau für Büromanagement und der Verkäuferin.

Wie im Vorjahr favorisieren junge Männer eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker für PKW-Technik, Maschinen- und Anlagenführer, gefolgt vom Kaufmann für Büromanagement.

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