Romantischer Blick auf die Welt der Tiere

Sabine Bungert zeigt am Samstag ihre Fotografien aus der Serie „Natural World“ in der Heeder.

Krefeld. Etwas überrascht blickt der Gepard den Betrachter an, während sein Gefährte weiter durchs Gras streicht. Diese und andere faszinierende Begegnungen kann man derzeit in der Fotogalerie Heeder machen, wo Sabine Bungert noch morgen ihre Arbeiten zeigt.

„Natural World“ hat die Fotografin ihre Schau genannt, in der sie die Facetten der Beziehung Mensch-Tier auslotet. Dabei interessiert sie vor allem das Aufeinandertreffen von Zivilisation und Wildnis und der daraus resultierende Umgang des Menschen mit der Natur.

Dafür ist sie in Kanada, Schottland und Südengland unterwegs gewesen, aber auch in Naturkundemuseen und zoologischen Gärten. Die jetzt ausgewählten 15 Bilder führen in eine scheinbar intakte Welt, in der der Mensch wenig Spuren hinterlassen hat. Da sind die großartigen Weiten einer Landschaft zu sehen, in der ein Pferd fast verloren und klein wirkt. Winterliche Bilder zeigen spielende Bären und Steinböcke auf verschneiten Felsen. Obwohl diese Fotos vermutlich aus Zoos stammen, vermitteln sie doch die Illusion von freier Wildbahn. Witzig ist der Anblick eines Löwen, der sich mitten im Schnee befindet. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man die Zäune am Waldrand.

Spuren der Zivilisation sind nur selten auf Bungerts Bildern zu finden. Verstärkt wird das noch durch die eingestreuten reinen Landschaftsfotografien. Sie zeigen wildromantische Szenen im Stil Caspar David Friedrichs, ebenfalls schön anzusehen.

So werden diese Bilder aber ihrem Anspruch nicht ganz gerecht, da sie sich mit einem recht eindimensionalen Blick des Menschen auf das Tier begnügen: dem Blick des Romantikers auf eine heile Natur.

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