Mensch ärgere dich nicht im Museum
Die Rallye am Donnerstagabend im KWM gefällt nicht allen Besuchern, andere finden die Suche nach Fehlern witzig.
Der erste Donnerstag im Monat ist für viele ein fixer Termin: Im Kaiser-Wilhelm-Museum (KWM) gibt es viel Programm um die Kunst herum bei — natürlich bei freiem Eintritt. Bei „KunstImpuls. Museum live erleben“ wurde im Februar zum ersten Mal eine Rallye angeboten. Unter dem Motto „Fahndung läuft. Fehler finden im Museum“ ging es durch die Gänge.
Wer aufmerksam war, konnte überraschende Ausreißer finden: Eine Bank mit der Aufschrift „Frisch gestrichen“ oder eine Spinne, die von der Decke hängt. Und zwar über dem Bild „Poesia“ eines Künstlers der Düsseldorfer Malerschule. Denn in der ersten Etage des KWM sind noch bis April Werke des Krefelders Alfred Höninghaus zu sehen. In seinen feinen Zeichnungen und Aquarellen nimmt er den Betrachter mit in das Sehnsuchtsland Italien. Es sind kleine Formate, auf denen er Landschaften, Bauwerke, Menschen wiedergibt — und da die Rallyeteilnehmer sich zügig durch diese Räume bewegen, haben andere Betrachter viel Zeit und Raum, sich zu vertiefen.
Einem „Fehler“ auf zwei Beinen begegnet man ebenfalls: Ein vermeintlicher Aufpasser hat sich das Schild „Adolf Höninghaus“ angeheftet. Leider weiß er über sein Künstler-Ich nicht so gut Bescheid. Aber da helfen die Beschriftungen. Und „Höninghaus“ kann sich weiter mit seinem Mobiltelefon beschäftigen. Fünf Kabinette weiter ist noch ein „Fehler“ zu entdecken. Dort steht ein „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“. Drei Mädchen sehen das allerdings nicht als falsch an und spielen mit großem Vergnügen. Nachher hört man die Jüngste noch mal: Sie probiert mit lauten bunten Silben den akustischen Effekt in den hohen Räumen aus.