Move Auf der Bühne gibt es keine Grenzen

Mit „Shiver“ eröffnet das Kulturbüro der Stadt am 6. Oktober das zeitgenössische Tanzfestival „Move“.

Tänzer aus ganz Deutschland und der Schweiz kommen beim Festival „Move“ zusammen.

Tänzer aus ganz Deutschland und der Schweiz kommen beim Festival „Move“ zusammen.

Foto: Illner, Katja

Krefeld tanzt zeitgenössisch. Auch in diesem Jahr lockt das zeitgenössische Tanzfestival „Move!“, das seit 1994 vom Krefelder Kulturbüro veranstaltet wird, unter diesem Motto diverse Tanzkollektive aus Nordrhein-Westfahlen in die Fabrik Heeder. Zudem wird an der langjährigen Tradition festgehalten, einem Gastland die Teilnahme an den Tanztagen zu ermöglichen.

Generell halten die Leitenden des Kulturbüros Jürgen Sauerland-Freer und Dorothee Monderkamp an dem bewährten Konzept fest, die Künstler in keinen programmatischen Überbau hineinzuzwängen, sondern die Auswahl der Compagnien lediglich auf Grundlage ihrer Qualität zu treffen. Die Stadt erwartet somit ein facettenreiches Festival, das wie in den vergangenen Jahren den Puls der Zeit treffen soll.

Compangien aus
der Schweiz werden auftreten

Die 17. Auflage der Krefelder Tage für modernen Tanz, in deren Rahmen vom 6. Oktober bis zum 24. November zahlreiche Tanzveranstaltungen auf den Studiobühnen der Fabrik Heeder zu sehen sein werden, kann sich auch diesmal auf die finanzielle Unterstützung der Kunststiftung NRW und des zuständigen Landesministeriums verlassen.

Zudem ist die Schweizer Kulturstiftung „Pro Helvetia“ an der Finanzierung des Projektes beteiligt. Denn in diesem Jahr wird das Gastland – die Schweiz – von drei Compagnien bei den Tanztagen vertreten. In Nordrhein-Westfahlen bilde das Festival ein wichtiges Scharnier für aufstrebende Kunstschaffende und habe sich mittlerweile als feste Größe in der nordrhein-westfälischen Tanzszene etabliert, sagt Dorothee Monderkamp.

In diesem Jahr wird das allgemeine Programm des Festivals vervielfältigt. In Kooperation mit dem bekannten Choreographen Mitsuru Sasaki und der Tanzsoziotherapeutin Hanna Agurski wird ein Tanzworkshop speziell für Menschen ab 55 Jahren angeboten. Die Compagnie „LUCEO“, die am 13. November ein Mehrgenerationenstück aufführt, bietet zudem Workshops für Kinder von sieben bis zwölf Jahren an. Da zeitgenössische Tanzaufführungen inhaltlich für den gemeinen Zuschauer nur schwer zugänglich sind, wird nach ausgewählten Aufführungen ein „Movetalk“ ausgerichtet, in dem sich die Zuschauer mit den Kunstschaffenden über die Thematik der Produktion auseinandersetzen können. Kleinere Filme, die jungen Tanzkollektiven aus ganz NRW eine Bühne bieten, sowie eine Vorführung eines Filmes über die Schweizer Tanzgeschichte komplementieren das Programm.

Die Schweizer Compagnie um Nicole Seiler aus Lausanne wird das Festival am 6. Oktober eröffnen. Mit „Shiver“ schafft sie einen Tanz-Thriller, in dessen Zentrum der menschliche Körper steht. Dieser scheint in diesem Jahr das Grundmotiv zu sein. „Die Künstler verarbeiten stets das, was diffus in der Luft ist“, erklärt Sauerland-Freer. So auch die kubanische Choreographin Maura Morales, die mit ihrer Aufführung „Anmut und Würde“ einen Raum jenseits geschlechtsspezifischer Rollen schafft und aufzeigt, wie diese überwunden werden können.

Einen ähnlich politischen Ansatz verfolgt das Kölner Stück „My Body Is Your Body“, das sich um das Machtpotenzial des Körpers dreht. Hier wird die Bühne am 3. November in das Modell der „opposing benches“ umgewandelt, das Stück somit inmitten zweier Zuschauerblöcke aufgeführt. Sauerland-Freer betont den kosmopolitischen Ansatz des Festivals, an dem zahlreiche Nationalitäten beteiligt sind.

Auf einer Bühne gebe es schließlich keine Grenzen.

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