Fischeln Unmut wegen verstopfter Straßen

Fischeln. · Bürgerverein macht mit der Aktion „Verkehr in Fischeln“ auf die Probleme im Stadtteil aufmerksam.

 Der Verkehr auf der Kölner Straße gehört zu den größten Sorgenkindern in Fischeln.

Der Verkehr auf der Kölner Straße gehört zu den größten Sorgenkindern in Fischeln.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Verkehr in Fischeln“: So lautet die Aktion des Fischelner Bürgervereins (BV). Er will damit auf die unterschiedlichen Interessenslagen aufmerksam machen. Vor allem die geplanten Baumaßnahmen von Wohn- und Gewerbesiedlungen sorgen beim BV für verstärkte Sorgenfalten. Schon im Januar berichtete die WZ darüber. Zu dem Zeitpunkt wurden rund 160 Wohneinheiten und eine Kindertagesstätte geplant. 8,4 Hektar Baugebiet sind dafür vorgesehen - insgesamt 24 Hektar sollen bebaut werden. Angeblich sind auch die Themen Lärm und Verkehr berücksichtigt worden.

Der BV musste jedoch feststellen, dass die geplanten Baumaßnahmen das Verkehrsaufkommen noch verstärken würden. Dietger Schroers vom Vorstand merkt an: „Jetzt, da Meerbusch kein Gewerbegebiet mit Düsseldorf mehr aufbaut, soll Fischeln das auffangen.“ Sein Problem: „Das kann aber nicht immer zu Lasten des Innenstadtteils gehen, der sowiso schon stark belastet ist.“ Auch mangelnde Rad- und Fußgängerwege sorgen für Missmut. Es fehlt vor allem an durchgängig vorhandenen Radwegen. So beispielsweise auf dem Strümper Weg. Durch eine Umfrage des BV wurde deutlich, dass auch Fahrrad- und Fußgängerwege attraktiver und sichtbarer gemacht werden sollen.

„Die Menschen haben
regelrecht Angst“

Weiter sei es von großer Dringlichkeit, die Sicherheit zu verbessern. „Die Menschen haben uns die Rückmeldung gegeben, dass sie regelrecht Angst haben, wenn sie auf schlechten Wegen fahren“, sagt Schroers, „oder wenn sie mit dem Fahrrad mit den Autos zusammen über die Straße müssen.“

Die Kölner-, Dohmen-, Willicher-, Rosen-, Anrather- und Hafelstraße gehören zu den Straßen, die schon heute durch eine gewisse Übernutzung auffallen. Vor allem auf der Kölner Straße ist von „massiver Verstopfung“ die Rede. Von vielen Seiten wird eine stärkere Entlastung des Ortskerns gefordert.

Dazu werden beispielsweise Umgehungsstraßen vorgeschlagen. Soweit bekannt, waren bereits welche in Planung. Der Bürgerverein fragt: „Warum ist da bisher nichts passiert?“ Ansonsten seien nach Meinung der Anwohner weitere Straßen nötig, um den Verkehr besser zu verteilen. Zudem wurde die Möglichkeit vorgeschlagen, mehr Straßen zu Einbahnstraßen zu machen, so dass dort weniger Verkehr durchfließt. Auch Geschwindigkeitsbeschränkungen sind nicht selten angesprochen worden.

Ein großes Problem scheinen mangelnde Parkmöglichkeiten zu sein. „Vor allem für Mitarbeiter von Geschäften werden zunehmend Parkflächen benötigt.“ Eine Alternative wäre auch die kostenfreie Bereitstellung der öffentlichen Verkehrsmittel.

Die Lebensqualität
soll nicht leiden

Die Parteien in Krefeld sind immer wieder aktiv gewesen. Beim „Runden Tisch“ suchte der BV das Gespräch, und auch am Mobilitätskonzept war der BV maßgeblich beteiligt. Die SPD hat beispielsweise die 30er-Zone auf der Kölner Straße ausgeweitet. Doch das große Problem laut BV: Die Themen Wohnstandort, Verkehr, Bildungsinfrastruktur, Einzelhandel, Gewerbe und Naherholung stehen oft nicht im Zusammenhang. Man freue sich zwar über die wachsende Infrastruktur und den Ausbau von Fischeln - doch wünsche man solche Maßnahmen „nicht auf Kosten der Lebensqualität“, so Schroers. „Wir müssen für den Respekt sorgen, der uns zusteht, denn wir wohnen hier, und mit uns kann man sprechen.“ Hier sei die Politik gefordert zu handeln, da der BV selbst nur Anregungen geben kann.

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