Politik Krefeld hat einen neuen Beigeordneten – und braucht noch einen

Krefeld · Stadtrat hat Marcus Beyer gewählt und Thomas Visser keine weitere Amtszeit gewährt.

 Der neue Beigeordnete Marcus Beyer (Mitte) mit seiner Frau Tanja und OB Frank Meyer.

Der neue Beigeordnete Marcus Beyer (Mitte) mit seiner Frau Tanja und OB Frank Meyer.

Foto: LOTHAR STRUECKEN

Das Dezernat für Planung, Bau und Gebäudemanagement im Krefelder Rathaus hat bald wieder einen Chef: Marcus Beyer. Der Stadtrat hat den 45-Jährigen am Donnerstag einstimmig zum neuen Beigeordneten gewählt. Beyer arbeitet im Moment als Technischer Beigeordneter in der Stadtverwaltung Kempen und tritt in Krefeld die Nachfolge von Martin Linne an, der vor wenigen Wochen nach Duisburg gewechselt war. Beyer lebt mit seiner Familie in Krefeld und kennt die hiesige Verwaltung gut. Von 2009 bis 2013 war er Sachgebietsleiter im Bereich „Straßenplanung und Zuschusswesen sowie stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich „Straßenplanung und -management, Ingenieur- und Wasserbau“ bei der Stadt. Am 1. April 2018 hatte er seine Stelle als Beigeordneter in Kempen angetreten. Wann Beyer in Krefeld anfängt, hängt noch von Gesprächen zwischen den beiden Städten ab.

Die Verwaltungsspitze wird in naher Zukunft einen weiteren Wechsel erleben. Thomas Visser, Beigeordneter für Umwelt und Verbraucherschutz, Soziales, Senioren, Wohnen und Gesundheit, ist am Donnerstag nicht wiedergewählt worden. In geheimer Abstimmung votierten 28 Ratsleute gegen eine weitere Amtszeit und 23 dafür. Vier enthielten sich. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann hatte im Vorfeld erklärt, dass die Liberalen für Visser stimmen, Ratsherr Andreas Drabben (UWG) erklärte nach der Auszählung, dass er ausdrücklich bedauere, dass Visser nicht wiedergewählt worden sei. Die Amtszeit des Beigeordneten endet am 31. Dezember.

Dass ein neuer Beigeordneter gefunden werden muss, könnte Einfluss auf die Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr haben. Da Umwelt zum Geschäftsbereich gehört, besitzen die Grünen ein natürliches Interesse an dem Posten. Das eröffnet die Möglichkeit eines politischen Deals: Die SPD könnte den Grünen helfen, einen Wunschkandidaten als Beigeordneten ins Amt zu bringen, die Grünen könnten im Gegenzug auf einen eigenen OB-Kandidaten verzichten. Das würde die Chancen der Wiederwahl von Frank Meyer deutlich erhöhen, auch weil CDU und FDP vorsichtig davon sprechen, im Herbst 2020 einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

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