Gericht Drei Krefelder wegen Kiosküberfalls vor Gericht

Besitzer schwebte danach wegen eines Infarkts in Lebensgefahr.

 Den ganzen Juli über sind Verhandlungen geplant.

Den ganzen Juli über sind Verhandlungen geplant.

Foto: dpa/Christian Charisius

Der Schreck saß tief bei einem seinerzeit 68-jährigen Kioskbetreiber, als ein vermummter Täter um kurz nach halb acht am Morgen des 23. Januar seine Lottoannahmestelle betrat und eine Schusswaffe zog. So tief, dass der Mann daraufhin einen Herzinfarkt erlitt und später von Polizeibeamten reanimiert werden musste. Der Mann schwebte danach in Lebensgefahr und musste im Krankenhaus operiert werden.

Drei junge Männer im Alter von 20 und 21 Jahren müssen sich wegen einer ganzen Reihe von Überfällen, zu denen auch die gerade geschilderte Tat gehört haben soll, seit gestern vor dem Landgericht verantworten.

Am 23. Januar soll die Überfallserie, die im Dezember begonnen hatte, beendet gewesen sein. Am Abend des Tages sollen die Täter, wovon meist nur einer in den Laden ging, noch eine Spielhalle überfallen haben. Am 25. Januar hat die Polizei mithilfe einer Öffentlichkeitsfahndung und eines Fährtenhundes, der den Fluchtweg nach den Überfällen absuchte, den ersten mutmaßlichen Täter verhaftet.

Die drei Männer hielten die Seidenstadt seit dem 18. Dezember des letzten Jahres in Atem. An diesem Tag sollen sie die erste von vier Spielhallen überfallen und in der Folge jeweils eine Beute zwischen 300 und 800 Euro gemacht haben. Im Januar sollen sich die Raubüberfälle noch auf eine Tankstelle und eine Bäckerei konzentriert haben.

Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten zur Last, in der Vergangenheit übereingekommen zu sein, zur Aufbesserung ihrer finanziellen Verhältnisse sowie insbesondere zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts und ihrer Spielaktivitäten Raubüberfälle in wechselnder Beteiligung zu begehen. Sie haben sich damit eine stetige Einnahmequelle verschaffen wollen.

Am ersten Verhandlungstag wurde nur die Anklage verlesen, danach war schon wieder Schluss. Den ganzen Juli über sind noch weitere Verhandlungstage geplant.

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