Bauarbeiten starten am Montag St. Töniser Straße wird ein „grünes Tor“

Krefeld · Die Bauarbeiten für das geplante Rasengleis beginnen am Montag mit einspuriger Verkehrsführung für die Autobahrer und dauern bis in den Herbst hinein. Auf der Linie 041 werden in dem Bereich Busse statt Bahnen eingesetzt.

 In diesem Bereich der St. Töniser Straße auf einer Länge von 500 Metern entsteht das Rasengleis.

In diesem Bereich der St. Töniser Straße auf einer Länge von 500 Metern entsteht das Rasengleis.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die SWK erneuern von Montag, 17. Mai, bis voraussichtlich Herbst 2021 die Gleise auf der St. Töniser Straße, im Abschnitt zwischen dem Obergplatz und der Gutenbergstraße. Während dieser Zeit wird die Straßenbahnlinie 041 in beiden Fahrtrichtungen durch Busse ersetzt. Für Autofahrer kommt es während der Arbeiten zu einer einspurigen Verkehrsführung.

Das Besondere an der Baumaßnahme: Lagen die Gleise bisher auf einer Länge von rund 500 Metern in beiden Richtungen im Fahrbahnasphalt, entsteht nun ein eigener, leicht erhöhter Gleiskörper. „Auf dem neuen Gleis hat die Straßenbahn künftig freie Fahrt und kommt somit zügiger voran. Das steigert die Attraktivität des ÖPNV“, erklärt Marcel Krins, Leiter Infrastruktur bei der SWK Mobil.

Mehr noch: Der neue Abschnitt wird als sogenanntes Rasengleis gestaltet und begrünt. Das habe zahlreiche Vorteile. Die St. Töniser Straße werde zum „grünen Einfallstor“ in die Stadt Krefeld. 100 Meter Rasengleis speicherten jährlich rund 300 Kubikmeter Wasser. Und das so zurückgehaltene Wasser verdunste über die Pflanzen wieder. Das führe dazu, dass durch das Rasengleis die Luft im Sommer abgekühlt wird. Das sei gut fürs Stadtklima. Grünflächen werden außerdem maximal 30 Grad warm, wohingegen Schotter oder Asphalt sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf mehr als 50 Grad erhitzen kann.

Und die Anwohner könnten sich nach Fertigstellung über eine geringere Lärmbelästigung freuen: Der Rasen schlucke den Schall. Die Lautstärke einer Straßenbahn, die über das Rasengleis fährt, sei etwa acht Dezibel geringer als bei einem im Asphalt befindlichen Gleis.

Das Investitionsvolumen für die Baumaßnahme liegt bei 2,8 Millionen Euro und sei einer von vielen Schritten im Rahmen der Mobilitätswende in Krefeld. „Wir können uns vorstellen, künftig noch weitere solcher Projekte in Krefeld zu realisieren“, sagt Marcel Krins.

Das Rasengleis führt übrigens nach der Fertigstellung dazu, dass ein Linksabbiegen für die Autofahrer nur noch an den Querstraßen möglich ist. Wer also beispielsweise aus der Innenstadt kommend per Auto zur SWK-Verwaltung fahren möchte, muss dann bis zur Ampelkreuzung Weeserweg fahren und dort mittels U-Turn ein Stück zurückfahren. Was einerseits eine Umstellung bedeutet, führt andererseits zu mehr Sicherheit. Denn in der Vergangenheit kam es immer mal wieder zu Unfällen, weil Autofahrer die Schienen gequert haben, ohne auf die geradeaus fahrende Straßenbahn geachtet zu haben. Red

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