Analyse Ein Wahlkampf auf allen Kanälen

Krefeld · Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) tritt im Wahlkampf als Macher auf.

 Oberbürgermeister Frank Meyer – hier mit SPD-Geschäftsführerin Jannika Hansen – will die zweite Amtszeit.

Oberbürgermeister Frank Meyer – hier mit SPD-Geschäftsführerin Jannika Hansen – will die zweite Amtszeit.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Frank Meyer, Oberbürgermeister und Spitzenkandidat der SPD, hat in sein „Wohnzimmer“ eingeladen, um die Kampagne seiner Partei vorzustellen. Es ist freilich nicht sein privates Reich, in das er die Pressevertreter einlädt. Dennoch ist die Geschäftsstelle im Josef-Hellenbrock-Haus am Südwall 38 im Laufe von mehr als 20 Jahren für den heute 46-Jährigen zu einem politischen Zuhause geworden.

Seine 30- bis 45-minütigen Talkrunden mit bekannten Krefeldern unter dem Titel „Wohnzimmerstudio“ finden genau hier statt. Zwei von insgesamt fünf Folgen, eine mit Dirk Wellen (Crefelder Tennis- und Hockey-Club) und Bernard Bosil (Jazzkeller), sind bereits über Facebook und auf seiner Seite „meyermoeglichmacher“ zu sehen. Der OB hat früh erkannt, welche Chancen und Möglichkeiten das digitale Zeitalter bietet.

Dadurch erreicht er mehr Menschen als durch klassische Veranstaltungen im Saal oder auf der Straße. Tausende haben sein professionelles Interview-Format schon geschaut. Den direkten Kontakt vernachlässigt Meyer dennoch nicht.Trotz fast 30 Grad Celsius ist er am Freitagmittag seriös im dunkelblauen Anzug mit Hemd und Krawatte erschienen, erst zum Pressegespräch, danach geht es weiter zu „Walk and Talk“ im Südbezirk. Nur die stahlblau-gelben Socken – und keine unifarbenen oder roten – weichen ab von dem typischen Bild eines Verwaltungschefs.

Die Wahlkampagne der SPD ist sowohl digital als analog nutzbar und knüpft an sein eigenes OB-Wahlprogramm an. Der Teamgeist ist deutlich zu erkennen. „Ich will kein einsamer Kapitän sein, sondern mit vielen Krefeldern an einem besseren Krefeld wirken“, sagt Meyer. Er redet schnell, das war nicht immer so, und dennoch hat er bei seinen ausgewählten Sätzen das große Ganze im Blick: Bildung, Wirtschaft, Sport in Krefeld, Umwelt, Mobilität, Sauberkeit und Sicherheit. Mit diesen Themenbereichen werben er und die SPD um jede Stimme – nicht anonym, sondern immer mit den beginnenden Worten: „Wir machen . . . . Finanzen solide“ beispielsweise.

Meyer ist der dritte sozialdemokratische Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg. Klares Ziel von ihm und seiner Partei: Auch weitere fünf Jahre Krefelds Zukunft zu gestalten. Er ist zuversichtlich, dass die SPD in Krefeld ein besseres Ergebnis einfahren wird als die Sozialdemokraten im Bund. Dazu erinnern die Genossen im Wahlkampf in einer digitalen Präsentation daran, was sie für Krefeld schon erreicht hätten: „Stadtfinanzen in Ordnung gebracht, Verwaltungsreform für mehr Service angepackt, Erfolgreiche Ansiedlungspolitik, Wirtschaft im Fokus, 1000-Maßnahmen-Programm für Krefelder Schulen in weiten Teilen umgesetzt und unter anderem „Initiative Krefeld für Kinder gestartet“. Und gleichzeitig sagen sie, wie es weitergehen soll: „Von der Kita bis ins Berufsleben – sichere Zukunftschancen für Kinder“, smarte Wohlfühlstadt: sicher, sauber, digital“ und mehr. Dass Meyer digital kann, das beweisen er und die SPD mit dieser Wahlkampagne.

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