Schließungen in NRW Corona-Krise bedroht Krefelds Einzelhändler

Krefeld · Bis auf einige Ausnahmen müssen alle Einzelhändler in NRW schließen. Das kann existenzielle Folgen haben. Wie der Handelsverband in der Region die Lage bewertet.

 Krefelds Einzelhändler sind verunsichert, aber „extrem fokussiert“, so der Eindruck von Markus Ottersbach vom  Handelsverband Krefeld.

Krefelds Einzelhändler sind verunsichert, aber „extrem fokussiert“, so der Eindruck von Markus Ottersbach vom Handelsverband Krefeld.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefelds Einzelhändler sind seit Tagen verunsichert, aber „extrem fokussiert“, so der Eindruck von Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbandes Krefeld, Kempen und Viersen. Aber nun wird es ernst. Die Landesregierung hat am Dienstag noch am späten Abend eine Änderung am entsprechenden Erlass vorgenommen.

„Der Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen wird ab Mittwoch grundsätzlich geschlossen“, teilte die Staatskanzlei bei Twitter mit. (Dabei gebe es einige Ausnahmen wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Getränkemärkte, Drogerien, Banken und weiteren)

Handelsverband empfiehlt sofortige Schließung

„Unser Verband empfiehlt darum auch die entsprechenden Geschäfte ab sofort geschlossen zu halten. Vielleicht werden Geschäftsöffnungen heute kulanterweise noch nicht sanktioniert, da gestern zunächst eine anders lautende Version des Erlasses veröffentlicht worden ist. Ab morgen wird die aktuelle Regelung aber auf jeden Fall umzusetzen sein“, teilte Ottersbach am Mittwochmorgen mit.

Ottersbach machte schon vor der Änderung des Erlasses klar: Die Schließungen könnten auch in Krefeld erhebliche Folgen haben, Existenzen bedrohen.

Schon zuvor seien „gravierend“ weniger Menschen zum Einkaufen in der Innenstadt unterwegs gewesen. Beim Handelsverband seien so viele Anfragen eingegangen wie lange nicht. Geschäfte, die noch öffnen dürfen, müssen „Maßnahmen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen treffen“, heißt es im Erlass des Landes am Dienstag. Entsprechende Maßnahmen hätten viele Händler schon umgesetzt, so Ottersbach.

Er rät betroffenen Händlern, finanzielle Einbußen so gering wie möglich zu halten: 1. Falls nötig Kurzarbeitergeld beantragen. 2. Mithilfe des Steuerberaters beim Finanzamt eine Herabsetzung der Steuervorauszahlungen beantragen und sonstige Steuerzahlungen stunden lassen. 3. Mit Vermietern und Lieferanten sprechen, ob Rechnungen zurückgestellt werden können. Von Krediten würde er eher abraten.

Der Handelsverband Krefeld Kempen Viersen berät bei Fragestellungen zum Thema unter 02151 81880 oder per Mail an [email protected]

Auch die Handelskammer Mittlerer Niederrhein berät Unternehmen. Dazu wird ab Mittwoch unter 02151 635 424 ein Beratungstelefon eingerichtet. pasch

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