Wie man Blinden besser helfen kann

Düsseldorf ist gut ausgerüstet mit Systemen, die Sehbehinderte und Blinde unterstützen. Aber die meisten Bürger kennen diese nicht und blockieren die Systeme, ohne es zu wissen. Das wollen Politiker nun ändern.

Wie man Blinden besser helfen kann
Foto: Christian Herrendorf

Schwarze Rillen auf den Böden der U-Bahnhöfe, Noppen an Straßenecken, gelbe Kästen an Anzeigetafeln und Ampeln — das alles sind Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen, damit sie sich in der Stadt orientieren können. Diese sind mindestens im Zentrum gut verbreitet, aber viele sehende Mitmenschen kennen diese nicht und blockieren deshalb die Betroffenen ungewollt. Um das zu ändern, beantragt die CDU-Fraktion im Gesundheitsausschuss (16. Mai), eine Info-Kampagne mit dem Titel „Augen auf: Weg frei für Blinde“ ins Leben zu rufen.

Ziel des Vorschlags ist es, das Bewusstsein für die beschriebenen Hilfen zu schaffen. Die Hoffnungen: Wenn mehr Düsseldorfer wissen, wozu die taktilen Leitsystem dienen, werden sie mit darauf achten, dass diese frei bleiben. Und wenn sich dieses Bewusstsein schärft, werden die Bürger auch Stellen ausmachen, an denen noch Hilfen erforderlich sind oder verbessert werden können. Diese Probleme könnten dann zum Beispiel die Bezirksvertretungen angehen. Ein Überblick über die Hilfen:

Taktile Streifen Menschen, die mit Blindenstock unterwegs sind, finden dank der Rillen den Weg zum Bahnsteig und dank der Noppen an Knotenpunkten die Position vor einer Tür. An den oberirdischen Haltestellen sind die Streifen bisweilen durch Räder, Autos, Möbel von Cafés oder Baustellen blockiert.

Blindenschrift am Geländer An vielen U-Bahnhöfen und einigen oberirdischen Haltestellen befinden sich am Anfang der Geländer Informationen in Braille-Schrift über die Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Wichtig: Das setzt Rechtsverkehr voraus.

Ansagen An rund 120 Stellen im Stadtgebiet gibt es akustische Fahrgastinformationen, weitere folgen bei Umbauten. Wer den Knopf an der Anzeigetafel drückt, hört die Angaben zu den nächsten Bussen und Bahnen. Die Knöpfe sind wie die gelben Kästen an Ampeln über einen bestimmten Ton auszumachen.

Die Kampagne, die die CDU vorschlägt, könnte folgende Elemente haben:

1. Ein Logo mit dem Slogan als Teil der Signatur in städtischen E-Mails einschließlich eines Links zu weiteren Hinweisen auf der städtischen Internetseite.

2. Anhänger mit Hinweisen, die der Ordnungs- und Servicedienst verteilt, wenn er Autos, Räder, Tische auf den taktilen Leitsystemen entdeckt.

3. Promotion-Teams, die im Hauptbahnhof und auf den Einkaufsstraßen Infomaterial zum Thema verteilen.

4. Infoposter in den Schaukästen der Wartehäuschen an den Haltestellen.

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