Düsseldorf Promenade bis in den Medienhafen?

OB Geisel stellte die Idee in Cannes vor. Auch ein Wohnturm ist angedacht. Der stößt jedoch nicht nur auf Gegenliebe.

Düsseldorf. Die Stadt nimmt Anlauf zur Verlängerung der Rheinuferpromenade vom Landtag bis zu den Gehry-Bauten. OB Thomas Geisel hat diese Idee am Mittwoch bei seiner Präsentation auf der weltweit größten Immobilienmesse Mipim in Cannes in die Diskussion gebracht. Die Promenade würde um 400 Meter wachsen und vom Vorplatz des Eingangs am Landtag in Richtung Hammer Straße weitergeführt.

Angedacht ist auch die Bebauung des Parkplatzes zwischen WDR und Rheinturm. Geisel zeigte eine Visualisierung von Christoph Ingenhoven, der dort zwei Wohntürme vorschlägt. Die Gebäude sind 13 und 17 Geschosse hoch, 55 bis 60 Wohnungen könnten entstehen. Besonderes Merkmal: Die Häuser sehen aus, als ob Bungalows asymmetrisch übereinandergestapelt wurden. In einer zweigeschossigen Tiefgarage sollen 118 Stellplätze eingerichtet werden.

Während die Reaktionen auf die Verlängerung der Promenade in der Politik ausnehmend positiv ausfallen, stößt die Architektur der Wohnhäuser auf Kritik. Norbert Czerwinski von den Grünen fühlt sich etwa an „gestapelte Toastscheiben“ erinnert. Grundsätzliche Vorbehalte gegen Wohnen an dieser Stelle hat er jedoch nicht. Die beste Idee müsse nun in einem Wettbewerb gefunden werden. Aus seiner Sicht sollte sich die Höhe der Gebäude an WDR und Landtag orientieren. Andreas Hartnigk (CDU) sieht jedoch eher Portobello-Hochhaus, Stadttor und Rheinturm als Referenzpunkte. „Ich kann mir dort sehr gut eine neue Landmarke vorstellen.“ Auch von Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) heißt es mit Blick auf die Architektur: „Exzellent.“

Widersprüchlich erscheinen die Pläne zur Verlängerung der Promenade, da ein ähnliches Vorhaben in nördlicher Richtung aufgrund klammer Kassen auf Eis gelegt wurde. Hier verweist die Politik jedoch auf andere Voraussetzungen, da die Stadt mit einem an dieser Stelle nicht benötigten Parkplatz in Besitz eines sehr wertvollen Grundstücks sei, das nun verkauft werden würde. Nur ein Bruchteil der Einnahmen, etwa zehn Prozent, würden schon zum Bau der Verlängerung reichen“, sagt Strack-Zimmermann.

Auch Rheinufertunnel-Erbauer und Bausachverständiger Erich Waaser ist positiv gestimmt. „So wird der Medienhafen städtebaulich besser einbezogen.“ Das architektonische Alleinstellungsmerkmal des Rheinturms sieht er jedoch durch den möglichen Bau einer neuen Landmarke gefährdet.

OB Geisel wiederum äußert sich vorsichtig positiv: „Es ist ein erster Entwurf und noch nichts entschieden, aber ich glaube, dass es eine attraktive Option wäre, die Düsseldorfer Skylinie zu bereichern und eine Verbindung der Promenade bis in den Medienhafen zu erreichen.“

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