Probeliegen im Grab: Ein Pfarrer in Düsseldorf machte es möglich

Auferstehung für jeden. Pfarrer Thorsten Nolting machte es am Dienstag in der Altstadt möglich.

<strong>Düsseldorf. "Ich muss da erst einmal drüber nachdenken", blickte Horst Hahn skeptisch auf die beiden ausgehobenen Gräber im Innenhof der Bergerkirche in der Altstadt. In das Loch wollte er lieber nicht klettern, So blieb Hahn das persönliche Erlebnis verwehrt, das Pfarrer Thorsten Nolting den Menschen vermitteln wollte. Nämlich die Auferstehung am eigenen Leibe zu erleben.

"Ich gebe zu, das ist schon grenzwertig", räumte der Kirchenmann ein. Mit einem Bagger hatte die Firma Renatec die etwa 1,80 Meter tiefen Gruben ausgehoben. Wer sich dort hineintraute, sollte auf eine Reise zum Fundament des christlichen Glaubens geschickt werden. Denn danach wurden die Gräber mit Brettern abgedeckt.

Der 47-Jährige kam bestens vorbereitet. Mit seinem Tagebuch und einer Bibel stieg er in das Grab. Und weil durch die Ritzen der Bretter immer noch Licht kam, ließ Laux noch einmal "nachdunkeln". Mit den Worten "Ich will hier raus" leitete Laux nach einigen Minuten seine eigene Auferstehung ein. "Ich habe mich noch nie so lebendig gefühlt", beschrieb er seine Selbsterfahrung.

Sich darüber aufzuregen, hat etwas Pharisäerhaftes. Schließlich ist der christliche Glaube voll von drastischen Bildern. Die Kreuzigung Christi ist das beste Beispiel dafür. Warum soll sich nicht auch die Kirche im 21. Jahrhundert starker Symbole bedienen, wie man sie zahlreich in der biblischen Geschichte findet?

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