Zündete Mann seine Frau an?

Das Gesicht der 32-Jährigen ist entstellt. Ihr Ehemann streitet die Vorwürfe bislang ab.

Düsseldorf. Sie wird den 31. August 2007 wohl nie vergessen: An dem Tag war die 32-Jährige mit Benzin übergossen und angezündet worden. Ihr Gesicht ist seit dem Brandanschlag entstellt, sie erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades, noch heute hat sie Narben am Hals und am Dekolleté. Der mutmaßliche Täter: ihr Ehemann. Der 33-Jährige muss sich ab dem 17. April wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten.

Die Ehe des irakischen Paares, das zwei Kinder (fünf und drei Jahre) hat, galt schon länger als problematisch. Der Mann soll seine Frau immer wieder geschlagen haben. Ihm wurde gerichtlich untersagt, die Wohnung zu betreten. Am Tattag sollen die beiden, die seit sieben Jahren verheiratet sind, in Streit geraten sein. Plötzlich habe der 33-jährige Hartz-IV-Empfänger seine Frau mit einer brennbaren Flüssigkeit bespritzt und ihren Wollpullover mit einem Feuerzeug angezündet, heißt es in der Anklage. In der Küche soll er ihr schließlich geholfen haben, sie mit Wasser zu löschen, dadurch wurde Schlimmeres verhindert.

Der Angeklagte hat die Tat bislang bestritten. Seine Frau habe sich selbst mit Grillspiritus übergossen. Er habe ein brennendes Tuch von ihrem Hals mit einem Messer abgeschnitten, um sie zu retten. Seine Frau hatte zunächst ausgesagt, sie sei durch eine Stichflamme aus dem Backofen in Brand geraten. Später sagte sie jedoch, von ihrem Mann mit dem Spiritus attackiert worden zu sein. Dabei habe er gedroht: "Ich bringe dich um." Aus Angst vor ihm habe sie zunächst eine andere Aussage gemacht. Fünf Verhandlungstage hat die Strafkammer unter dem Vorsitz von Rainer Drees angesetzt. Das Urteil soll am 5. Mai fallen.

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