Kinder- und Jugendtheater : Es gibt mehr Fragen als Antworten
Düsseldorf Batelaans „Die Geschichte von der Geschichte“ mit dem Ensemble Artemis feiert im Schauspielhaus beim Festival „Theater der Welt“ Deutschlandpremiere.
Batelaans Stücke sind immer für eine Überraschung gut und lassen das Publikum mit mehr Fragen zurück, als es Antworten finden könnte. Doch genau dafür lieben ihn vor allem seine jungen Zuschauer, denn der Niederländer nimmt sie ernst und setzt neue Maßstäbe für das Kinder- und Jugendtheater.
Anders als es der Titel des Stücks vermuten lässt, erzählt Batelaan keine klassische Geschichte, vielmehr sind es kleine Episoden, die parallel ablaufen. Einziges verbindendes Element ist die Bühne, doch einen roten Faden gibt es nicht. Das Stück mäandert durch die Szenerie, in der ein Grüppchen in schrägen Kostümen scheinbar sinnlose Handlungen ausführt, während sich immer wieder geometrische Elemente durchs Bild bewegen. Da wird geklappert, gehämmert und geraschelt. Seltsam gekleidete Figuren angeln von der Bühne nach Taschen aus dem Publikum. Das Ganze kommt eine gute Viertelstunde lang ohne jeden Dialog aus. Bis eine sonore Stimme aus dem Off beginnt, die Geschichte der Geschichte zu erzählen, nur um immer wieder dabei unterbrochen zu werden.
Etwa durch einen überlebensgroßen sprechenden Papp-Ronaldo, der plötzlich aus den Kulissen auftaucht und sich mit Donald Trump oder Beyoncé unterhält. Batelaan legt den drei Papp-Figuren Dialoge eines Familienausflugs in die Münder, spielt dabei mit Geschlechterrollen und scheinbarem Familienidyll. Lässt seine Protagonisten auch einfach mal aneinander vorbeireden und Papp-Trump auf dem Kopf stehen.