Kultur : Theater für Kinder und Jugendliche in der Südstadt
Köln Das Westwind-Festival zählt zu Deutschlands ältesten Theatertreffen für Kinder und Jugendliche. In diesem Jahr ist das Comedia-Theater an der Vondelstraße in der Kölner Südstadt der Gastgeber. Zehn Stücke aus NRW gehen in den Wettbewerb.
Dazu kommen zwei Comedia-Produktionen sowie vier internationale Produktionen, die außer Konkurrenz laufen werden. Ziel ist es, das Festival, das beereits vom Mai in den August verschoben worden ist, vor Ort stattfinden zu lassen. „Theater für Kinder und Jugendliche funktioniert nur im direkten Austauschen zwischen der Bühne und dem Publikum. Wir werden jedes Stück im Wettbewerb zweimal spielen, da die Zuschauerzahlen begrenzt sein werden“, sagt Gastgeberin Jutta M. Staerk.
Zu den zehn Stücken, die vom 19. bis zum 25. August im Wettbewerb gezeigt werden, zählt „Besuch bei Katt und Fredda“ vom Echzeit Theater Münster. „Das ist ein Klassiker, der mit dem Blick von heute in einer rasanten Inszenierung präsentiert wird.“ Bei „(Amor und) Psyche“ von der Jungen Bühne Bochum geht es um das Selbstbild junger Frauen. „Jagger Jagger“ vom Toboso Essen bringt einen Kinder- und Jugendroman auf die Bühne. „Das ist ein Kollektiv, das neue Wege geht und das performative Brüche sucht.“
„Löwenherz“ kommt vom Consol Theater Gelsenkirchen. Im Mittelpunkt steht ein Stofflöwe, der durch die Welt wandert und der so Geschichten verschiedener Welten zusammenbringt. Es geht um Zusammenhalt, aber auch um Widersprüche. „The Big Picture“ wird vom Performance Kollektiv Fetter Fisch aus Münster mit nach Köln gebracht. „Es ist ein Stück über die eigene Realität und den Werdegang als Künstler. Eine spannende Produktion für unser junges Publikum.“ „Das Gesetz der Schwerkraft“ ist ein Autorenstück von der Burghofbühne Dinslaken. Im Mittelpunkt steht ein Duo. Die eine Figur ist mit dem eigenen Geschlecht nicht zufrieden und offenbart sich einem anderen Jungen, mit dem eine Freundschaft entsteht. „Das ist ein Stück, das Mut und Hoffnung macht.“
Kinder und Jugendliche
vergeben Publikumspreise
„Turning Points“ stammt vom FFT mit Regisseur Ingo Toben aus Düsseldorf und ist ein interaktives Stück, bei dem vier junge Menschen ihre Fluchtgeschichte jeweils zusammen mit einem vor Ort ausgewählten Zuschauer erzählen werden. „Das ist eine sehr berührende Installation, bei der das Publikum in unserer Probebühne von einer Insel zur anderen wandern wird.“ Bei „W.H.A.M“ steht die Abkürzung für „Weißer Hetrosexueller Alter Mann“. Die Produktion stammt vom Kölner c.t.201 in Koproduktion mit der Studiobühne. Es geht dabei um den Zustand der Gesellschaft und Kulturszene und um Dinge, die man nicht so gerne hört, die aber trotzdem hoch vergnüglich präsentiert werden.
„Loveparade“ vom Kom‘ma Theater Duisburg ist ein Theaterstück, das das Geschehen um das Unglück bei der Loveparade und die Prozesse danach mit vielen Zitaten dokumentiert. Nur als Video kann die Jury das Tanzstück „Boys don‘t dance“ vom Düsseldorfer E-Motion Takao Baba sehen, da dieses aus Termingründen nach Verschiebung des Festivals in den August nicht live vor Ort in Köln aufgeführt werden kann. Zurückgezogen wurde das Tanzstück „Rausch“ vom Jungen Schauspiel Düsseldorf, das aktuell nach Diskussionen zu den Inhalten und Aussagen neu inszeniert wird.