Konzert Barry L’Affair - Der Sänger, der dem Schicksal trotzte

Düsseldorf · Barry L’Affair drohte das Ende seiner Karriere, doch er kämpfte sich zurück. Nun spielte er in der Rheinterrasse.

 Nach einem Schlaganfall stand Sänger Barry L‘Affair vor dem Ende seiner Karriere. Doch er kämpfte sich zurück und rockte nun die Düsseldorfer Rheinterrasse.

Nach einem Schlaganfall stand Sänger Barry L‘Affair vor dem Ende seiner Karriere. Doch er kämpfte sich zurück und rockte nun die Düsseldorfer Rheinterrasse.

Foto: Chris Ackermann

Ein Record-Release-Konzert für „Family and Friends“, so hieß es in der Einladung. Das, was Barry L’Affair am Freitagabend dann in der Rheinterrasse ablieferte, war für den kleinen Rheingoldsaal eine Nummer zu groß. Denn das war eine Show, wie sie in eine große Halle oder ein Stadion gehört. Selbst das Feuerwerk fehlte nicht.

Doch noch einmal zurück auf Anfang. Barry L’Affair, ein junger deutscher Sänger, startet eine vielversprechende Karriere und erleidet dann, mit Mitte 20 einen Schlaganfall. Stimme weg, Gehör weg, Karriere beendet. Nicht für den gebürtigen Hessen. Noch im Krankenhaus schrieb er die ersten Songs für sein neues Album „Loud N’Proud“, das es in der Rheinterrasse auf die Ohren gab. Denn Barry kämpfte sich zurück ins Leben und rockte mit seiner 16-köpfigen Begleitband das Haus vom ersten Titelstück der neuen Platte als Opener, bis hin zu gleich vier Zugaben, darunter der Bee Gees-Klassiker „Stayin‘ alive“. Überhaupt, die Gibb-Brüder waren den Abend über immer präsent. Nicht nur, weil Barry Gibbs Sohn Travis einer der Support Acts war und die Tochter von Maurice Gibb, die Brüder Fox entdeckt hatte, die als Chase The Jaguar ebenfalls die Vorgruppe für Barry L’Affair gaben.

Der Hesse ist ein Riesenfan und traf den einzigen noch lebenden Bee Gee Barry Gibb im vergangenen Jahr in dessen Studio in Miami. Außerdem coverte er an diesem Abend noch zwei weitere Klassiker der britisch-australischen Band: „To love somebody“ und „You should be dancing‘“.

Der Junge aus Deutschland hat was drauf, das erkannte auch Produzent Mark Hudson, der unter anderem mit Aerosmith, Bon Jovi, Celine Dion oder Cher gearbeitet hat und Barry für sein neues Album unter die Arme griff. Ehrensache, dass er auch in Düsseldorf mit auf der Bühne stand und den Aerosmith-Hit „Livin‘ on the edge“ intonierte.

Rund zwei Stunden rockte Barry die Rheinterrasse, nur für wenige Momente nahm der Sänger in Lederjacke und mit Sonnenbrille ein wenig das Tempo raus, etwa wenn Gitarrist Ricky C. den Blues „Long time coming“ mit ihm anstimmte.

Keine Frage, Barry L‘Affair is back on Stage und zeigt seinem Schicksal den Stinkefinger. Es wäre ihm zu wünschen, dass sein neues Album durch die Decke geht, Hit-Qualitäten hat „Loud N’Proud“ allemal. In Düsseldorf hat man ihn übrigens nach seinem Schlaganfall medizinisch so gut betreut, dass Barry sich mit dem Konzert dafür bedankte.

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