Kunst Der Kunstpalast als Erlebnis-Ort

Düsseldorf · Museums-Chef Felix Krämer will das Haus im Ehrenhof für rund 30 Millionen wieder zum Glänzen bringen.

 Der Kunstpalast als Wohnzimmer der Stadt: Blick von Norden in das neue Café-Restaurant in Richtung Tonhalle.

Der Kunstpalast als Wohnzimmer der Stadt: Blick von Norden in das neue Café-Restaurant in Richtung Tonhalle.

Foto: Linie 4 und Rhein Render

Felix Krämer trat vor rund anderthalb Jahren als Chef im Kunstpalast mit der Vision an, das Museumshaus im Ehrenhof wieder zum Glänzen zu bringen, in ein „Wohnzimmer der Stadt“ der Stadt verwandeln. Nun kommt er seiner Vision einen Schritt näher. Gemeinsam mit OB Thomas Geisel, Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und Harry Schmitz, dem Kaufmännischen Direktor des Kunstpalastes, stellte er am Montag im Rubenssaal das Umbau- und Sanierungsprojekt konkret vor. Es beläuft sich auf insgesamt 29,4 Millionen Euro. Fünf Maßnahmen sollen bis Ende 2021 durchgeführt werden. Sie werden den politischen Gremien vorgestellt. Am 4. Juli berät der Rat der Stadt über einen Bedarfsbeschluss. Die Maßnahmen im Überblick:

Einrichtung einer Gastronomie im Belvedere Das Belvedere bietet den besten Blick auf den Ehrenhof mit Sichtachse zur Tonhalle. Das erste Obergeschoss darf aber momentan nicht betreten werden, eine statische Sanierung ist fällig. Dann soll dort ein repräsentativer Raum für Veranstaltungen entstehen. Im Erdgeschoss, heute der Durchgang für Fußgänger und Radfahrer, wird ein Café-Restaurant mit Außensitzflächen eingerichtet. Das gastronomische Etablissement soll zwischen dem Viktoriaplatz hinter dem Museumsgebäude und dem Ehrenhof mit dem Spring-Brunnen vermitteln. So soll der Kunstpalast auch jene Besucher anlocken, die das Museum nicht als erstes Auflugsziel auf der Liste stehen haben.

Innenausbau der Sammlung Das Glasmuseum Hentrich, das bislang ein Schatten-Dasein führt, wird erweitert um das Altbau-Foyer mit dem Jan-Thorn-Prikker-Fenster und um den Bronner-Saal, wo sich heute die Graphische Sammlung befindet. Außerdem wird ein Rundgang etabliert, mit dem die Einheit zwischen Sammlungsflügel und Kunstpalast vollzogen wird. Die Geschichte der vormodernen Malerei und der mittelalterlichen Skulpturen bis zur modernen Kunst wird chronologisch präsentiert. Ziel ist ein Cross-Over der Gattungen und Genres, um spannende Querverbindungen herzustellen. Zudem wandern die Ateliers der Abteilung Kulturelle Bildung (bislang im Keller und im Erdgeschoss des Altbaus) ins zweite Obergeschoss.

Sanierung der Gebäudetechnik Dazu zählen Maßnahmen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten: Heizungstechnik, Elektrotechnik, Anpassung des Brandschutz-Konzepts oder Modernisierung der Klimaanlage. Das hat zur Folge, dass Wände, Böden und Decken erneuert werden müssen.

Sanierung der Bibliothek, Depotflächen und eines Verwaltungstraktes Die gesamte Fassade aus dem Jahr 1926  wird ausgebessert. Sie besteht aus Back- und Tuffsteinen, die schon bröckeln oder gar komplett abfallen. Auch die statisch instabile Decke der Bibliothek muss in Ordnung gebracht werden. Zudem werden die Depots im Altbau ertüchtigt sowie Verwaltungsbüros saniert.

Ertüchtigung der Außenanlagen Um den Kunstpalast als Erlebnis-Ort zu inszenieren, sollen auch die Außenanlagen im Ehrenhof attraktiver gestaltet werden: mit Wegen, Grünflächen, Möblierung und Beleuchtung.

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