Kultur Golzheim feiert entspannt sein Fest

Düsseldorf · Der Regen konnte der Stimmung an der Theodor-Heuss-Brücke nichts anhaben, aber die Besucherzahl war geringer als in den Vorjahren.

 Der zweite Tage des Golzheim-Fests stand im Zeichen des Trödelmarkts unter der Theodor-Heuss-Brücke.

Der zweite Tage des Golzheim-Fests stand im Zeichen des Trödelmarkts unter der Theodor-Heuss-Brücke.

Foto: Judith Michaelis

Das Golzheim-Fest ging am Wochenende in die elfte Auflage. Für viele ist es seit Jahren ein fester Termin im Eventkalender, schließlich gibt es dort immer ordentlich Musik und Partystimmung in entspannter Atmosphäre für die ganze Familie. Lag es nun am Wetter oder daran, dass die Sommerferien erst kürzlich begonnen haben? Am Robert-Lehr-Ufer blieb die Zahl der Besucher am Samstag überschaubar.

„Wir kommen jetzt schon seit ein paar Jahren hierher, aber so wenig los wie heute war eigentlich noch nie“, sagte Susanne Schmittkens. Sie sei eine Zugezogene im Quartier. „Eigentlich bin ich ja ein Benrather Mädchen, aber vor fünf Jahren bin ich mit meinem Mann und den Kindern nach Golzheim gezogen“, erzählt die zweifache Mutter und behält dabei ihre Söhne im Blick, die auf der Fortuna-Fläche Fußball spielen.

Vor dem Stand mit holländischen Fischspezialitäten hat sich eine kleine Schlange gebildet. Im Angebot ist unter anderem frischer Hering. „Dafür allein lohnt es sich immer vorbeizukommen“, sagt „der bekennende Fisch-Gourmet“ Horst Merse und ordert: „Dreimal von dem Hering und ein Sandwich.“ Seinem Kumpel Hannes Maurer steht mehr der Sinn nach Döner am Stand nebenan. „Wo sind eigentlich unsere Frauen?“ Die Damen haben es sich mit Flammkuchen auf einer Decke bequem gemacht und klönen. „Uns gefällt die gechillte Atmosphäre hier“, sagt Verena Maurer heraus. „Die Musik ist okay, das Essens-Angebot auch und die größeren Kids können kicken oder Basketball spielen.“ Wie viele ist auch sie nicht zum ersten Mal da. „Für die Jungs ist es immer schön, weil sie mit Freunden Fußball spielen können, und trotzdem können wir auch als Familie etwas zusammen machen“, resümiert Svenja Merse.

Auf der Bühne arbeiten sich derweil Amour Vache durch ihr Repertoire, einem Mix aus Contemporary Dance und Visual Arts. Inzwischen zieht sich der Himmel immer mehr zu, der Wind frischt auf und erste Tropfen veranlassen einige, ihre Sachen zusammenzupacken und nach Hause zu gehen. Andere nehmen den Sommerregen gelassen und rücken unter der Brücke etwas zusammen, um nicht nass zu werden. Nach einer Viertelstunde ist der Schauer überstanden, die Luft dampft regelrecht. Der Stimmung tut dies keinen Abbruch.

Den Auftakt für das musikalische Programm hatte die Singer-Songwriterin Florence Besch gemacht, die ihre Zuhörer auf eine „gefühlvolle Reise durch das Leben“ mitnahm. Im Laufe des Nachmittags spielen Parlo Neumatic, Georg Zimmermann, Hack Mack Jackson und die Rhythmussportgruppe, bevor Corduroy mit ihrem gepflegten Acid-Jazz den ersten Tag ausklingen lassen.

Wer dann noch immer in Feierlaune ist, kann zum „Club Golzheim“ weiterziehen. Traditionell wird dort die Aftershow-Party bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Am Start sind die DJs Thomas Deutzmann, Christian Bitterwolf und Q Kalle, die mit einer Mischung aus Soul, Funk und Disco die Tanzfläche füllen.

Tag zwei des Golzheim-Festes stand ganz im Zeichen von Trödelkram und Musik. „Ich liebe Flohmärkte und stöbere für mein Leben gern“, sagte Petra Schmitt schon am Samstagnachmittag voller Vorfreude. Irgendwas finde sie immer, versichert die Mainzerin, die erst seit knapp zwei Jahren in Düsseldorf lebt. Vom Trödel in Golzheim hat sie von Freundinnen gehört.

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