Zentraler Platz in Düsseldorf Neuer Entwurf für den Heine-Platz

Stadtmitte · Die Stadt hat die überarbeitete Planung für den Heinrich-Heine-Platz vorgelegt. Die „Schnecke“ als Zugang zum Untergeschoss des Kaufhauses fällt etwas kleiner aus. Die verfügbare Platzfläche wird nahezu verdoppelt.

 Architekt David Chipperfield zufolge soll so der neue Heinrich-Heine-Platz aussehen. Die beiden Bäume am Abgang zum Carsch-Haus werden wahrscheinlich nicht gepflanzt. Der Verkehr fließt nur noch durch die Breite Straße.

Architekt David Chipperfield zufolge soll so der neue Heinrich-Heine-Platz aussehen. Die beiden Bäume am Abgang zum Carsch-Haus werden wahrscheinlich nicht gepflanzt. Der Verkehr fließt nur noch durch die Breite Straße.

Foto: David Chipperfield Architects/Signa

Der Heinrich-Heine-Platz vor dem Carsch-Haus ist ein Unort. Man überquert ihn schnell, zu genießen ist hier nichts. Das wissen die Düsseldorfer seit Jahrzehnten und deswegen ist die Zustimmung für eine Umgestaltung groß. Das zeigte sich mit 66 Prozent Zuspruch bei der Bürgerbeteiligung, die auch zu Änderungen an ersten Plänen führte. Die Stadtspitze stellte am Dienstag den Entwurf vor, der nun vom Stadtrat für die Weiterentwicklung abgesegnet werden soll. Es gibt mehr Grün, mehr Platz und geordnete Verkehrsverhältnisse.

Nach den Worten von Planungsdezernentin Cornelia Zuschke ist der Heine-Platz mehr als ein Platz. „Er steckt tief in der Seele der Düsseldorfer und weckt Emotionen.“ Er sei Gelenk zwischen City und Altstadt und habe in der Kernstadt somit eine zentrale Funktion, die Ansprüche an Aufenthaltsqualität und Mobilität seien zu berücksichtigen.

Die Neugestaltung angestoßen hat die Signa-Gruppe als Eigentümer des Carsch-Hauses. Sie hat den Architekten David Chipperfield engagiert und er hat die Stadt laut Zuschke aufgefordert, den Raum zurückzuerobern. Das geschieht nun durch einen kräftigen Eingriff in den Verkehr und Aufräumen auf dem Platz, der verdoppelt wird. Die verfügbare Fläche wächst von 1200 auf 2500 Quadratmeter.

Neun zusätzliche Bäume
werden gepflanzt

Hauptmerkmal bei der Gestaltung: Die Allee der Heinrich-Heine-Allee wird bis zum Wilhelm-Marx-Haus verlängert, auf dem Platz wird eine dritte Reihe rudimentär hinzugesellt, statt vier sind wegen des Unterbaus wohl aber nur zwei Bäume möglich. Unter dem Strich werden neun Bäume zusätzlich gepflanzt. Den zunächst verwendeten Begriff Grünoase hielt Verkehrsdezernent Jochen Kral selbst für zu euphorisch, er sprach von „einem gut begrünten Stadtplatz“. Um die Bäume herum werden hölzerne Bänke platziert, die mit Messing eingefasst sind. Mit Rundbänken werden etwa am Schadowplatz gute Erfahrungen gemacht.

Vor dem Carsch-Haus, das bald zum KaDeWe umgebaut wird, entsteht mehr Freiraum. Der Pavillon wird abgebaut, in der Mitte entsteht eine „Schnecke“, eine Wendeltreppe ins Untergeschoss, das nun mit Tageslicht erhellt wird. Die Freifläche unten ist nun 220 Quadratmeter groß und damit 20 Quadratmeter kleiner als im ersten Entwurf. Zur Fassade des Carsch-Hauses ist etwas mehr Platz als heute zwischen Pavillon und Gebäude. Das Risiko, dass das Untergeschoss vermüllt und mit Fäkalien verdreckt wird, sehen Stadt und Signa. Man will dem mit sozialer Kontrolle und einem Lichtkonzept begegnen, abendliche Absperrungen sind nicht gewünscht und gelten als Ultima Ratio.

Das Wachstum des Platzes geschieht auf Kosten des Autoverkehrs. Er wird nicht mehr um das Carsch-Haus herum zur Kasernenstraße geführt, sondern durch die Breite Straße, wo pro Fahrtrichtung nur noch eine Spur zur Verfügung steht. Ab der Benrather Straße geht es dann wieder auf der gewohnten Route in Richtung Graf-Adolf-Straße. In der abgebundenen Kasernenstraße gibt es einen Platz für das Wenden. Die Taxi-Fahrer behalten auf der Heine-Allee eine Aufstellfläche.

Neue und bessere Zeiten brechen für Radfahrer an. Sie erhalten auf der Heine-Allee einen Zwei-Richtungs-Radweg bis zum Marx-Haus und können dann auf Radwegen auf der Breite Straße oder der Kasernenstraße weiterfahren.

Die Stadt investiert 10,5 Millionen Euro in den Verkehrsumbau. Die Platzgestaltung bezahlt die Signa-Gruppe, die Höhe der Kosten dafür ist jedoch noch unklar.

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