Feuerwehr Stadt baut neue Feuerwachen in Wersten und Kaiserswerth

Düsseldorf · Stadtspitze hat alle Sanierungspläne wegen drohender Kostenexplosionen auf Eis gelegt und jetzt offenbar doch geeignete Grundstücke für Neubauten gefunden.

Andreas Minkenberg und Herbert Goldbrunner von der Feuerwehr Kaiserswerth müssen weiter warten.

Andreas Minkenberg und Herbert Goldbrunner von der Feuerwehr Kaiserswerth müssen weiter warten.

Foto: ja/Dieter Sieckmeyer

Seit gefühlten Ewigkeiten plant die Stadt an der Sanierung der alten Feuerwachen in Kaiserswerth und Wersten herum. Getan hat sich nichts — und jetzt müssen sich die Wehrleute im Norden und Süden wohl noch länger gedulden. Denn die Stadtspitze hat plötzlich alle Sanierungs- und Renovierungsplanungen in den Feuerwachen gestoppt und sich für Neubauten an anderer Stelle entschieden. Das sagte Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies am Montag im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen. Und zwar fast nebenbei und zufällig, nämlich auf eine Nachfrage von Christian Rütz (CDU), nachdem es zuvor einen mündlichen Bericht zur Sanierung der Feuerwehrwachen in Düsseldorf insgesamt gegeben hatte, bei dem über einzelne Standorte kein Wort verloren worden war.

Stulgies sagte, die Verwaltungskonferenz unter OB Thomas Geisel habe sich aufgrund drohender Kostenexplosionen zur Kehrtwende entschieden. An der Friedrich-von-Spee-Straße in Kaiserswerth sei die Kostenschätzung zuletzt von 800 000 auf 1,9 Millionen Euro gewachsen, was an Erdbewegungen, dem abschüssigen Gelände und der immer noch hohen Belastung des Grundwassers mit perfluorierten Tensiden (PFT) liege. PFT ist auch in Wersten ein großes Problem, zehn bis 15 Meter tief reiche die „Fahne“ im Grundwasser. Deshalb gibt die Stadt die 1961 eingerichtete Wache am Werstener Feld auf. Ein neues Grundstück hat man laut Stulgies schon gefunden, doch die Verkaufsverhandlungen laufen noch.

Freiwillige Feuerwehr im Norden wird seit Jahren vertröstet

Damit ist klar, dass es noch einmal Jahre dauern wird, bis die Feuerwehr ihre neue Stätten beziehen kann. Vor allem in Kaiserswerth werden Freiwillige und Jugendfeuerwehr seit beinah zehn Jahren vertröstet. Dabei sind die Räume an der Friedrich-von-Spee-Straße unter anderem so beengt, dass sich die Retter nach Einsätzen dort nicht einmal umziehen können. Auch die Gerätehallen sind zu klein und zu alt. Bereits vor vier Jahren hatte die Bezirksvertretung im Kaiserswerther Rathaus den dringenden Umbau beim Stadtrat angemeldet. Aber die Sache wurde immer wieder aufgeschoben. Zuletzt bei der Feier des 125. Geburtstages im September hatte man der Kaiserswerther Feuerwehr eine baldige Renovierung des Feuerwehrhauses versprochen.

Allerdings gab es stets auch skeptische Stimmen zum beengten Standort der Wache im historischen Ortskern inklusive Problemen bei der An- und Ausfahrt der Feuerwehrwagen. Doch die Stadt hatte stets beteuert, es lasse sich in Kaiserswerth kein geeignetes Grundstück für einen Ersatzneubau finden. Jetzt ist man offenbar auf einem Parkplatz an der Niederrheinstraße doch fündig geworden.

Wie viel der Bau der neuen Wachen kostet, muss nun im Detail erst ermittelt werden. Sicher ist nur, dass mit einem zweistelligen Millionenbetrag zu rechnen ist.

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