100 Jahre VHS Zehn mal zehn Jahre = Bildung für alle

Düsseldorf · Die Volkshochschule feiert ihr großes Jubiläum. Höhepunkt soll eine lange Nacht im September mit Party und viel Programm sein.

 Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, VHS-Leiterin Simone Bruns und Rheinbahnvorstand Klaus Klar präsentieren am Dienstag die Jubiläums-Bahn, die ein Jahr lang durch die Stadt rollen soll.

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, VHS-Leiterin Simone Bruns und Rheinbahnvorstand Klaus Klar präsentieren am Dienstag die Jubiläums-Bahn, die ein Jahr lang durch die Stadt rollen soll.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Wo können Senioren ins digitale Zeitalter starten oder Urlauber sich mit einem Sprachkurs auf die nächste große Reise vorbereiten? Natürlich bei der Volkshochschule. Und das schon seit 100 Jahren. Zum großen Jubiläum rollt seit Dienstag eine Straßenbahn durch die Stadt, die gemeinsam von VHS-Leiterin Simone Bruns, Rheinbahnvorstand Klaus Klar und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe auf die Schiene gebracht wurde. Das ganze Jahr über wird es 100 kostenlose Veranstaltungen für Bürger geben und am 20. September lädt die VHS zur Langen Nacht ein. „Mit Party und viel Programm“, verspricht Simone Bruns.

Dabei habe sich die Ausrichtung in den vergangenen 100 Jahren nicht verändert. „Wir bieten total angstfreies Lernen und Bildung für jedermann“, so die VHS-Chefin. Allerdings stehe man durch den Aufbruch in die digitale Welt auch vor neuen Aufgaben.

So ist die VHS ab sofort auch auf Facebook mit einer eigenen Seite am Start. „Gestern haben wir auf den Knopf gedrückt“, freut sich Simone Bruns. Bereits im 19. Jahrhundert gab es Arbeits- und Bildungsvereine. In der Weimarer Verfassung wurde die Erwachsenen-Bildung in die Verfassung aufgenommen. Am 3. November eröffnete die Düsseldorfer Volkshochschule unter Direktor Heinrich Heinrichs und bot damals schon 120 Kurse an. Die waren bis auf wenige Ausnahmen auch schon für Frauen zugänglich.

Weil die Stadt kein Geld mehr hatte, musste die Volkshochschule 1931 aufgelöst werden und ging in den Freihochschulbund übrig. Mit  der Machtübernahme der Nazis und der Gleichschaltung war die Freizügigkeit der Volkshochschulen beendet. Erst nach Kriegsende war ein Neuanfang möglich. Nach 1946 wurden alle Veranstaltungen der Erwachsenenbildung unter dem Dach der VHS zusammengefasst. Auch das internationale Bildungszentrum „Die Brücke“ wurde angegliedert.

Die Weichen für die Zukunft stellte  Bernhard Hicken, der die VHS von 1973 bis 1998 leitete. In seine Amtszeit fiel auch die Eröffnung des Weiterbildungszentrums am Bertha-von-Suttner-Platz, das heute so etwas wie das Herz der Einrichtung ist. Mit Anne Kalender-Sander übernahm dann erstmals eine Frau das Amt. Sie wurde vor vier Jahren von Simone Bruns abgelöst.

Heute arbeiten 90 Festangestellte für die VHS. Hinzu kommen mehr als 900 freiberufliche Dozentinnen und Dozenten. Angeboten werde von der Volkshochschule rund 5000 Veranstaltungen mit rund 120 000 Unterrichtsstunden im Jahr. Daran nehmen durchschnittlich 50 000 Bildungsbegeisterte mit über 100 verschiedenen Nationalitäten teil. Das soll am 20. September groß gefeiert werden.

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