10 000 Fans stehen zusammen

Arena: Die Statik ist verbessert, zum ersten Heimspiel stehen die Fortuna-Fans wie gewünscht – auf zusammengeklappten Sitzen.

Düsseldorf. Während sich die Fortuna-Kicker mit Testspielen auf die neue Saison vorbereiten, fließt auch in der Arena der Schweiß. In den Katakomben der Südtribüne liegen Bauschutt und Stahlträger, auf der Tribüne sind 20 Arbeiter in Aktion. Mit einem Lastkran werden die neuen Sitzplätze auf die Ränge platziert. Der Vorteil der neuen Sitzgelegenheiten: Sie können im Boden verschwinden.

Damit ist die wichtigste Fanforderung erfüllt: Stehplätze für den harten Kern der Anhänger. Die Debatte um die Stehplätze in der Arena ist so alt wie das Stadion selbst. Die Chronologie: Unter OB Erwin wird die Arena als reines Sitzplatzstadion geplant - mit Blick auf Fifa-Vorgaben für die WM 2006. Fortuna spielt damals unterklassig, eine dauerhafte Fußballnutzung der Arena ist nicht abzusehen.

Mit dem Aufschwung bei Fortuna werden die Forderungen nach Stehplätzen lauter. Anfang 2009 gründet sich die Faninitiative "Stonn op!". Für Mitinitiator Frank Fischer hat sich die Überzeugungsarbeit gelohnt: "Ich bin zufrieden, auch wenn es ein langer Kampf war." Rund ein Jahr dauern die Planungen für die Stehplatzbereiche. Sicherheitskonzepte müssen angepasst, die komplette Architektur der Südtribüne umgestaltet werden. Denn gegen die Nachrüstung auf Stehplätze spricht die Statik.

In den letzten Wochen wird unter der Tribüne intensiv gearbeitet, um den Bereich sicher für bis zu 3000 zusätzliche Fans zu machen. Zwölf Stützwände und mehrere Stahlträgerkonstruktionen entstehen. Die gesamte Südtribüne liegt jetzt auf fünf Zentimeter hohen Gummipuffern. Damit sollen die Erschütterungen durch hüpfende Fans abgefangen werden. "Wir haben schon ein bisschen mehr getan, als nur neue Stühle reinzustellen", sagt Bauleiter Michael Bartholomäus.

Die Arbeiten an der Statik sind abgeschlossen, momentan sind die Ränge an der Reihe. Die Arena soll weiterhin zu einem Sitzplatzstadion umrüstbar sein. "Die Lösung ist genial und in NRW einmalig", sagt Rainer Schüler, Pressesprecher von Düsseldorf Congress. Die Sitzreihen werden durch einzelne Stühle ersetzt. Mit drei Handgriffen können die Stühle zu einem Quader zusammengeklappt werden. Die nebeneinander liegenden Quader bilden eine Stehplatzreihe.

2,5 Millionen Euro lässt sich Düsseldorf Congress, Betreiber der Arena, den Umbau kosten. Aus 5100 Sitzplätzen werden 8200 Stehplätze. Pünktlich zum Saisonstart sollen alle Arbeiten erledigt sein. Nur die 1700 Stehplätze auf der Gästetribüne werden erst im Oktober fertig. "Ich denke, dass sich alle Fortuna-Fans auf das erste Spiel freuen können. Jetzt haben wir die Möglichkeit, noch stärker zusammenzuwachsen", blickt der Fanbeauftragte Jörg Emgenbroich optimistisch in die Zukunft.

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