Stadt meldet mehr Masernfälle

Das Gesundheitsamt ruft alle Bürger auf, ihren Impfschutz überprüfen zu lassen.

Stadt meldet mehr Masernfälle
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Köln. Das Gesundheitsamt der Stadt erhält weiterhin vermehrt Meldungen zu Masernfällen, insbesondere bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern. Die Altersspanne reicht vom Säuglings- bis zum Seniorenalter. Seit Anfang des Jahres bis vergangenen Freitag lagen dem Gesundheitsamt 43 bestätigte Meldungen vor. Das sind deutlich mehr Masern-Meldungen als im gleichen Zeitraum 2017. Die Fälle sind auf das gesamte Stadtgebiet Köln verteilt. Dabei sind vermehrt Fälle in den Stadtbezirken Ehrenfeld und Neuehrenfeld festgestellt worden.

Masern sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch Viren hervorgerufen wird. Dabei handelt es sich nicht um eine harmlose Kinderkrankheit, denn Masern können zu erheblichen Komplikationen und Spätfolgen führen. Sie beginnen in der Regel mit hohem Fieber, Husten, Schnupfen. Innerhalb einiger Tage bildet sich ein Ausschlag im Gesicht und hinter den Ohren und breitet sich über den ganzen Körper aus.

Wenn sich die Beschwerden nach acht Tagen nicht bessern, steigt die Gefahr ernster Komplikationen wie Lungen- und Mittelohrentzündung oder Infektionen des Kehlkopfs und der Luftröhre. Als schlimmste Folgen einer Masernerkrankung können in seltenen Fällen eine Gehirnhaut- und Gehirnentzündung auftreten, die gegebenenfalls zum Tod führt.

Ungeschützte Personen können sich laut Gesundheitsamt sehr leicht anstecken, wenn eine infizierte Person in der Nähe ist. Schon fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags sowie vier Tage, nachdem die Hautflecken sichtbar geworden sind, sind Masern ansteckend. Die Erreger werden über Tröpfchen, zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen.

Den besten Schutz bietet eine zweifache Impfung gegen die Viruserkrankung. Daher ist es wichtig, dass Eltern den Impfschutz ihrer Kinder und ihren eigenen überprüfen lassen und bei Bedarf vervollständigen. Masern-Schutzimpfungen werden als Kombinationsimpfungen, den sogenannten Masern-Mumps-Röteln-Impfungen, durchgeführt — heutzutage oftmals in Kombination mit einem Impfstoff gegen Windpocken. Grundsätzlich sind zwei Impfungen erforderlich, um vollständig geschützt zu sein.

Wegen der ungewohnt vielen Masernfällen und der Tatsache, dass vor allem Erwachsene erkranken, rät das Gesundheitsamt Köln bei Erwachsenen, die keine Masernerkrankung durchgemacht haben und nur einmal geimpft sind, eine zweite Impfung durchführen zu lassen. Erwachsene, die keine Masernerkrankung durchgemacht haben und gar nicht geimpft sind oder nicht genau wissen, ob und wie oft sie geimpft sind, sollten jetzt zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen erhalten.

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