Beruf: Per Mausklick zum richtigen Job

Ein spezielles Programm berät 32 Burscheider Hauptschüler bei der Stellensuche.

Burscheid. Welcher Beruf ist der richtige für mich? Diese Frage ist nicht neu, sorgt aber kurz vor dem Ende der Schulzeit bei bei so ziemlich jedem Jugendlichen für Kopfzerbrechen. Die richtige Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen, herauszufinden, was einem liegt und dazu noch Spaß macht - es gibt wahrlich einfachere Entscheidungen im Leben.

Um die Schüler mit ihren Gedanken, Plänen und Sorgen nicht allein zu lassen, hat die Friedrich-Goetze-Hauptschule einen anderen Ansatz gewählt. 32 Schüler der neunten Klassen haben am Dienstag am Programm Berufsnavigator teilgenommen, bei dem die Schüler anhand eines computergestützten Tests Hinweise zum für sie passenden Berufsbild bekommen haben.

Das Verfahren ist simpel: Die Schüler, die sich gegenseitig gut kennen, werden in Dreier- oder Vierergruppen eingeteilt und beurteilen mithilfe eines Handsenders und 50 verschiedener Persönlichkeitsmerkmale gegenseitig ihre jeweiligen Stärken. "Wir wollen die Stärken rausfinden, die Schwächen sind hier egal", sagt Hans-Jürgen Aeffke, Leiter des Berufsnavigators an der Goetze-Schule.

Nach dem Test erfahren die Schüler in einem persönlichen Gespräch mit einem Berufsberater, welche Stellenbeschreibungen zu dem Persönlichkeitsprofil passen, das per Mausklick errechnet wurde. Das Spektrum ist vielschichtig: So kann für einen sprachbegabten Schüler sowohl ein Job als Flugbegleiter, als auch eine Stelle als Versicherungsfachangestellter in Frage kommen. Bundesweit haben bisher bereits 30.000 bis 40.000 Schüler den Berufsnavigator durchlaufen.

Bei den Schülern der Friedrich-Goetze-Schule findet diese Herangehensweise viel Anklang. "Ich hoffe, das ich mehr darüber erfahre, ob Physiotherapeutin etwas für mich ist", sagt etwa die 14-jährige Reka. Und ihre Klassenkameradin Jasmin (14) ist gespannt, "ob Köchin oder Erzieherin besser zu mir passt."

Da ein so hoher Aufwand nicht kostenlos zu bekommen ist (pro Schüler werden 85 bis 100 Euro berechnet), ist die Hauptschule auf Sponsoren angewiesen. Als solche finanzieren die Volksbank Rhein-Wupper und der Rotary-Club Leverkusen-Opladen die Aktion.

"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Jugendliche die falsche Berufswahl treffen", sagt Volksbank-Vorstand Hans-Jörg Schaefer. Andreas Tressin vom Rotary-Club macht den Jugendlichen Mut: "Fachkräfte werden auch und gerade in der Krise gesucht."

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