Finanzausgleich noch ungeklärt

Einzugsgebiet über Kreisgrenzen hinaus.

Burscheid. Der Waldorf-Kindergarten in Dierath steckt in einer Umbruchphase. Und noch ist nicht ganz sicher, wohin die Reise geht. Denn sein Einzugsgebiet orientiert sich nicht an Gemeinde- und Kreisgrenzen.

Nicht nur Burscheider Kinder nutzen die anthroposophisch geprägte Einrichtung. Über die Hälfte kommt aus Leverkusen, weitere stammen aus Odenthal oder Leichlingen. "Wir verstehen uns wegen der pädagogischen Ausrichtung als überregionaler Kindergarten", sagt Erzieherin und Vorstandsmitglied Sonja Gute.

Die nächsten vergleichbaren Einrichtungen liegen in Bergisch Gladbach und Remscheid; Leverkusen und die umliegenden Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises halten kein anthroposophisches Angebot vor. Das Problem: Anders als bei Schulen gibt es keinen Finanzausgleich zwischen Leverkusen und dem Kreisjugendamt. Im Grunde finanziert Rhein-Berg die Plätze der Leverkusener Kinder also mit.

Bis zum nächsten Sommer ist das akzeptiert, dann rechnet Gute damit, "dass das Thema wieder auf die Agenda kommt". Und hofft, dass sich eine Einigung mit den Jugendämtern erzielen lässt, die die Zukunft des Kindergartens nicht gefährdet.

Seit seiner Gründung vor knapp 20 Jahren war der Kindergarten zweigruppig. Das hat sich im vergangenen Dezember geändert. Die neuen Raumvorgaben des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) und die Erweiterung der Betreuung auf Kinder unter drei Jahren hätten einen Anbau nötig gemacht. "Aber das war keine Frage", sagt Sonja Gute. Schließlich ist der Elternverein nur Mieter.

Also wurde die Einrichtung stattdessen auf eine Gruppe reduziert. Im ersten Obergeschoss entstehen in den alten Gruppenräumen derzeit ein neues Büro sowie ein Mehrzweckraum für Vorträge und die geplante Spielgruppe, die sich künftig einen Nachmittag in der Woche hier treffen soll.

Aber die Reduzierung auf eine Gruppe hat zu einer ungünstigen Altersstruktur geführt: Gleich zwölf der 23 Kinder werden den Kindergarten im kommenden Sommer in Richtung Schule verlassen. "Wir haben zwar eine ganz gut gefüllte Anmeldeliste, aber das funktioniert nur, wenn wir weiter überregional aufnehmen dürfen", sorgt sich Sonja Gute um die Auslastung.

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