Beetpaten machen die Stadt grüner

17 Beete und ein Kübel werden inzwischen gepflegt. Die Idee hat auch schon auf Hilgen übergegriffen.

Beetpaten machen die Stadt grüner
Foto: er

Burscheid. Die Poller schief, die Baumscheiben verwahrlost und zum Hundeklo verkommen — als der Baubetriebshof im vergangenen Frühjahr im Zuge seiner regelmäßigen Kontrollen einmal mehr den traurigen Zustand der Kleinbeete in der Innenstadt registrierte, entstand die Idee ehrenamtlicher Patenschaften. Erst zündete sie nicht sonderlich, aber inzwischen kann sich jeder beim Spaziergang ein Bild vom sichtbaren Zuwachs an Grün und Blütenpracht machen.

Beetpaten machen die Stadt grüner
Foto: Barbara Sarx

15 Paten haben sich mittlerweile gefunden, an erster Stelle Einzelhändler, denen etwas an der einladenden Gestaltung vor ihrer Geschäftstür liegt. Aber auch Hausbesitzer wie Christiane Budde engagieren sich, die Freien Wähler oder Burscheiderinnen wie Marie-Luise Conrads, die sogar das Beet vor dem verwaisten Ladenlokal von Bücher Busch pflegt, obwohl sie gar nicht in der Kirchenkurve wohnt.

Die Vereinbarung mit der Stadt sieht vor: Der Baubetriebshof sorgt für die Vorbereitung der Beete und richtet die Poller. Ansonsten sind die Paten selbst verantwortlich für die Gestaltung — und haben dabei freie Hand. Das kann, wie inzwischen vor der Buchhandlung zu sehen, bis hin zu bestrickten Pollern führen und mitunter Investitionen von bis zu 140 Euro pro Beet nach sich ziehen, je nachdem, ob der Pate selbst den Hobbygärtner gibt oder doch lieber einen Profi beauftragt. Neuerdings hat die Idee auch auf Hilgen übergegriffen: Die Eheleute Ursula und Jürgen Frowein haben ein erstes Beet an der Kölner Straße gestaltet.

Wie lange die Paten bei der Stange bleiben, ist ihnen überlassen. Ein Jahr nach dem Start des Projekts erhielten sie am Dienstag aus der Hand von Bürgermeister Stefan Caplan eine Urkunde als Dankeschön für ihren Einsatz.

Immerhin: Die Hunde machen um die offensichtlich gepflegteren Beete inzwischen anscheinend einen etwas größeren Bogen. Wenn das jetzt auch noch für die Raucher mit ihren Zigarettenkippen gelten würde, wären die Paten noch glücklicher.

An neuen Ideen mangelt es nicht. Vorgeschlagen wurde im Rahmen der Ehrung die Anbringung von Blumenkästen an den Geländern der Trassenbrücken in der Innenstadt. Auch ein potenzieller Pate ist schon ausgeguckt: Bürgermeister Caplan will die Baumarktkette Obi gewinnen, die ihre Filiale Ende Juli eröffnet.

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