Musikfilm: Politisch korrekt und absolut jugendfrei

„High School Musical 3“ hat sich den Weg auf die Leinwand gebahnt.

Düsseldorf. Wenn Barbie und Ken ausgedient haben, pappen die Mädchen ihre Stars aus dem "High School Musical" an die Wand. Die einen himmeln den schmucken Troy (Zac Efron) an, die anderen wären gern wie die zuckersüße Gabriella (Vanessa Hudgens) oder wie die liebenswerte Zicke Sharpay, gespielt von Ashley Tisdale. Was als harmloser und sympathischer Musical-Film auf dem Disney Channel begann, hat sich in weniger als zwei Jahren zu einem internationalen Phänomen jugendlicher Popkultur entwickelt.

Im dritten Teil der Filmreihe, dem ersten, der den Weg ins Kino findet, naht das Ende der schönen High School-Zeit. Die Basketballer der Wildcats kämpfen um den Sieg, und natürlich soll wieder ein Musical das Schuljahr krönen.

Troy und Gabriella sind noch glücklich, aber bald werden die Studienplätze sie wohl in entgegengesetzte Ecken des Landes zerstreuen. Zwischendrin intrigiert Sharpay was das Zeug hält und muss doch aufpassen, dass sie nicht selbst ausgebremst wird.

Schon verständlich, dass Jugendliche von einer Bildungseinrichtung wie dieser träumen, an der man sich ausschließlich mit Sport, Tanz und Gesang beschäftigt und am Ende einfach eine Elite-Uni aussuchen darf. Diese artifizielle Welt ist von hübsch anzuschauenden Figuren bevölkert.

Alles ist politisch korrekt austariert: Männlein und Weiblein, Schwarz und Weiß, sehr lieb und ein bisschen böse verschmelzen zu perfekter Harmonie. Einige der Musical-Einlagen sind wirklich schön anzuschauen, etwa Zac Efrons flotte Solonummer "Scream" oder die Achterbahnchoreografie am Schluss.

Die unschuldigen Lovesongs erinnern an eine Zeit, in der ein Kuss auf der Leinwand noch Auslöser kontroverser Diskussionen war. Mädchen, die demnächst das Teenager-Alter erreichen, verfolgen das Geschehen auf der Leinwand in einem Zustand konstanter Verzückung, während sich erwachsene Augenlider bleischwer zu senken beginnen.

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