Auf Plateausohlen durch die Alltagswelt

„House Bunny“ wandelt auf den Erfolgsspuren von „Natürlich Blond“.

Märchenhaft erscheint ihr der eigene Aufstieg: Vom Findelkind im Waisenhaus hat es die superblonde Shelley (Anna Faris) zum Bunny gebracht. Spärlich bekleidet lebt das sexy Häschen mit seinen Artgenossinnen in der kalifornischen Playboy-Mansion des steinalten Hugh Hefner, flirtet gekonnt und feiert Partys.

Doch ausgerechnet am Geburtstag schlägt das Schicksal zu: Weil 27 Jahre für ein Bunny so viel seien wie 59 für normale Frauen, wird Shelley aus dem sicheren Nest geworfen.

Völlig desorientiert und bauchfrei stakst der Marilyn-Verschnitt auf Plateausohlen durch die Alltagswelt - und landet bei sieben unansehnlichen Schwestern der Studentinnen-Verbindung Zeta, die wegen Mitgliedermangels ihr heruntergekommenes Haus aufgeben soll. Ein Fall für Männerexpertin Shelley.

Eine trashige Komödie um Selbstfindung und wahre Werte, die nicht im Äußeren liegen, hat Fred Wolf in seiner zweiten Regiearbeit "House Bunny" vom Zaun gebrochen.

Der Klamauk liebende Mega-Komiker Adam Sandler ("Leg’ Dich nicht mit Zohan an") fungiert mit seiner Firma Happy Madison als Produzent. Das Drehbuch schrieben die "Natürlich Blond"-Autorinnen Karen McCullah Lutz und Kirsten Smith.

Ihre knallbunte Geschichte weist bei aller Oberflächlichkeit und Albernheit auch skurrilen Witz und Charme auf: dank ihrer Grundidee, der Konfrontation von Bunny und Blaustrümpfen, sowie der vielen sympathischen jungen Darsteller. Dabei haben Colin Hanks und Rumer Willis als Star-Kinder nur die berühmtesten Nachnamen - an die Wand spielen ließen sich Faris ("Scary Movie") oder Emma Stone als Zeta-Chefin durch sie nicht.

Mit weit aufgerissenen blauen Augen, nach oben gezogenen Botox-Mundwinkeln und Po-Manschetten mimt die 29-jährige Hauptdarstellerin das Playmate, das auszog, verklemmten Akademikerinnen den Weg aus ihrer Misere zu weisen: Shelley wird Hausmutter bei Zeta, verpasst dem alten Gemäuer und seinen Bewohnerinnen ein neues Styling.

Derweil dienen Sprüche wie "Augen sind die Nippel des Gesichts" und "Jungs wollen, was andere Jungs wollen" als Lebenshilfe für Zeta-Girls und Kinobesucherinnen. Hippe Klamotten, Baden im Daiquiri-Pool oder eine Karaoke-Szene mit "Like A Virgin" markieren den durchaus launigen Verwandlungsprozess.

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