Action: Ein Superjoint aus dem Militärlabor

„Ananas Express“ erinnert an das Kifferduo Cheech und Chong der 70er-Jahre.

Düsseldorf. Mit einer kuriosen Rückblende in ein US-Militärlabor während des Kalten Krieges geht es los. Dort wird an einer Geheimwaffe der besonderen Art gewerkelt. Zwar werden die Experimente mit einer Super-Droge namens "Pineapple Express" wegen unberechenbarer Wirkungen abgebrochen, doch Jahrzehnte später taucht diese bei dem freundlich-unterbelichteten Dealer Saul (James Franco) auf.

Der bietet sie beim Kiffer-Happening seinem Kunden, dem aufgedrehten Gerichtsdiener Dale (Seth Rogen) als Extra-Bonbon an. Bei der Zustellung einer Vorladung, die ausgerechnet an den größten Drogenbaron der Stadt geht, wird Dale nicht nur Zeuge eines brutalen Mordes, er hinterlässt bei seiner panischen Flucht einen Joint der neuen Generation, der den Killer (Gary Cole) samt korrupter Cop-Kumpanin (Rosie Perez) auf die Spur von Saul bringt.

Und schon ist sie fertig, die schräge Mischung aus Kifferkomödie, Buddy-Movie und handfestem Action-Knaller. Die Story stammt von Produzent Judd Apatow (Regisseur von "Jungfrau (40), männlich, sucht...", "Beim ersten Mal"). Inszeniert hat den Film David Gordon Green, der einmal mit dem spröden, eindringlichen Indie "George Washington" begann und sich Schritt für Schritt in kommerziellere Gefilde begeben hat.

Mit den vagen Anklängen an die Filme des legendären 70er-Kifferduos Cheech und Chong ("Viel Rauch um nichts", 1978) ist "Ananas Express" eine Zeit lang ganz amüsant, doch die mit hanebüchenen und überraschend blutigen Details gespickten Verwicklungen sind derart überzogen und bemüht, dass der filmische Rhythmus frühzeitig auf der Strecke bleibt.

Und im hektischen, grotesken Finale müssen Saul und Dale ihre freundschaftlichen Bande ausgerechnet in einem wahnwitzigen Kampf gegen aus dem Nichts in die Handlung geworfene, stereotype Schurken in Gestalt schwarz vermummter Ninjas unter Beweis stellen.

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