Berlin. : Verkehrsminister verspricht der Bahn Hilfe
Berlin. Der Gipfel am Mittwoch blieb ohne konkretes Ergebnis, doch Andreas Scheuer bekennt sich zur Verantwortung des Bundes.
Zwar endete das dritte Krisentreffen zur Lage der Bahn am Mittwochabend ohne konkretes Ergebnis, doch haben sich die grundsätzlichen Fronten geklärt. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist mit den Plänen des Staatsunternehmens zur Steigerung der Pünktlichkeit nun zufrieden. Und akzeptiert, dass der Bund dafür mehr Geld bereitstellen muss. Bei einem Expertentreffen am Donnerstag in Berlin sagte Scheuer: „Diese Koalition will den Erfolg der Bahn.“ Das bedeute auch, dass man sich zum Ausbau der Infrastruktur bekennen müsse. Bahnchef Richard Lutz sagte, es seien vor allem einige wenige Engpässe im Schienennetz, die die Verspätungen verursachten.
Die Bahn schätzt, dass der Bund seine Ausgaben für das Gleisnetz von derzeit rund vier Milliarden Euro pro Jahr auf sechs bis sieben Milliarden steigern müsste, um das System zu ertüchtigen. Hinzu kämen rund 1,7 Milliarden Euro bis 2023, um die Signaltechnik zu digitalisieren. Das soll mehr Verkehr auf den Strecken ermöglichen. Denn die Bahn verzeichnet sowohl beim Personen- als auch beim Güterverkehr eine steigende Nachfrage. Konzernchef Lutz sagte, viele der Probleme seien „Wachstumsschmerzen“.
Entscheidungen werden
im Frühjahr erwartet
Scheuer will nun mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und den Haushaltspolitikern der Koalition über eine Ausweitung der Bahn-Investitionen reden. Entscheidungen dürften im Frühjahr fallen. Gleichzeitig will die Bahn ihre eigenen Anstrengungen intensivieren, um Pünktlichkeit, Service und Angebot zu erhöhen. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte Lutz die „Agenda für eine bessere Bahn“ vorgestellt, mit der sich Scheuer zufrieden zeigte. Allerdings müssten die Maßnahmen nun „kraftvoll und schnell“ umgesetzt werden, sagte der Minister. Lutz dämpfte die Erwartungen: Verbesserungen könnten nur „Schritt für Schritt“ eintreten, betonte er.