Skispringer feiern ruhig in Garmisch

Am Sektglas nippen – und früh ins Bett.

Garmisch. Für Janne Ahonen ist ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Der Tournee-Sieger des vergangenen Jahres hat Silvester in Lahti verbracht. Zuhause. Mit Frau Tiia und den Söhnen Mico und Milo. Mehr als 15 Jahre lang hat der Finne darauf gewartet.

Denn so sicher wie das "Dinner for one" an Silvester in den Fernsehkanälen flimmert, so sicher verbringt der Skisprung-Tross den Jahreswechsel in Garmisch-Partenkirchen. Ausschweifende Parties feiert hier niemand, doch die Athleten nehmen die Enthaltsamkeit ohne Klage hin. Disziplin gehört zu ihrem Job. Seit 1999, damals noch als Vorspringer, verbringt Michael Neumayer Silvester im Werdenfelser Land. "Das Feuerwerk sehen wir jedes Jahr", sagt er, "ich habe mal behauptet, ich würde Silvester gerne woanders verbringen. Das kam dann auch nach meinem Kreuzbandriss, da lag ich daheim im Bett. Da bin ich dann doch lieber in Garmisch."

Die deutsche Mannschaft hat im Dorint Hotel in gemütlicher Runde mit Springern und Freundinnen zusammen gegessen. "Nichts Spektakuläres", wie Bundestrainer Werner Schuster sagt. Sein Ziel war es, "keine steife deutsche Silvesternacht zu erleben - mit Bleigießen und so". Auch die Österreicher haben es ruhig angehen lassen. "Wir haben was getrunken und sind früh ins Bett", erzählt Martin Koch.

Auch Jens Weißflog, der viermalige Tournee-Sieger, meint: "Ich finde an Silvester heute noch nichts Tolles." Hochprozentig ist nur die Konzentration. "Wir sind Leistungssportler, da kann man sich nicht daneben benehmen. Man darf trotzdem ein Gläschen Sekt trinken, deshalb wird die Leistung nicht schlechter", sagt Neumayer. Wie beruhigend.

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