Fußball-Regionalliga WSV: Zur Belohnung zwei trainingsfreie Tage

Wuppertal · Mit einem 4:1 (1:1)-Sieg beim bisherigen Spitzenreiter SV Straelen meldete sich der Wuppertaler SV nach zwei schwächeren Spielen eindrucksvoll zurück.

 Kevin Hagemann überwindet Torwart Kevin Kratzsch zum 3:1. Auch die Rettungsaktion von Jelle van Benthem kommt zu spät. Im Hintergrund ist das Plakat zu sehen, mit dem die Fans des SV Straelen gegen den Ausschluss der WSV-Anhänger protestierten.

Kevin Hagemann überwindet Torwart Kevin Kratzsch zum 3:1. Auch die Rettungsaktion von Jelle van Benthem kommt zu spät. Im Hintergrund ist das Plakat zu sehen, mit dem die Fans des SV Straelen gegen den Ausschluss der WSV-Anhänger protestierten.

Foto: WZ/OTTO KRSCHAK

Kevin Hagemann (38., 67.), Marco Königs (57.) und Semir Saric (85.) trafen zum hochverdienten und überraschend ungefährdeten ersten Auswärtserfolg der Saison.

Etliche Chancen hatte der Wuppertaler SV in den beiden letzten Spielen gegen Ahlen und Essen zugelassen. WSV-Trainer Björn Mehnert setzte beim Spitzenreiter SV Straelen auf eine Fünferkette und stellte mit Jannis Kübler für Semir Saric auch in der Offensive um. Doch das erste Ziel des WSV, einen frühen Gegentreffer gegen die kampfstarken Gastgeber zu verhindern, ging nicht auf. Nach einem Konter über Kevin Lunga, den Straelens Torjäger Cagatay Kader (6.) abschloss, schienen alle Pläne dahin, die Abwehr zu stabilisieren.

 Das einzig Gute an frühen Rückständen ist bekanntlich, dass viel Zeit für Wiedergutmachung bleibt. Und die gelang dem WSV, der nun hellwach war. In der Folge erwies sich der WSV als das aktivere Team, musste nur bei Kontern der Gastgeber auf der Hut sein.

Zunächst Marco Königs (25.) und dann Kevin Hagemann (30.) boten sich die ersten guten Ausgleichschancen. Während Königs an Torhüter Kratzsch aus kurzer Distanz scheiterte, ging Hagemanns Schuss aus elf Metern nach Vorarbeit von Felix Backszat über das Tor. Ein paar Minuten später zielte „Hage“ aber besser, war nach einer scharfen Hereingabe von Philipp Hanke und Vorarbeit von Niklas Heidemann mit dem Kopf zur Stelle und staubte im zweiten Versuch zum 1:1 (38.) ab. Der Ausgleichstreffer war zu diesem Zeitpunkt längst verdient.

Nach der Pause behielt der WSV das Heft in der Hand, blieb aufmerksam in den Zweikämpfen. Auch die Absicherung bei Kontern klappte nun besser als zuletzt. Der WSV belohnte sich mit dem Führungstreffer durch Marco Königs (57.), der sich nach einer Flanke von Niklas Heidemann im Kopfballduell gegen Adli Lachheb durchsetzte. Es folgte eine Reihe guter Chancen für den WSV, Hagemann (63.) verpasste nach Vorarbeit von Hanke noch knapp, aber dann schnürte er fünf Minuten später nach Zuspiel von Kevin Pires seinen Doppelpack.

Gut gelaunt berichtete Kevin Hagemann, dass sich die Mannschaft durch den Sieg „zwei trainingsfreie Tage“ erarbeitet habe. „Ich habe heute ein Stück weit zentraler gespielt und war mehr in den torgefährlichen Räumen, aber ich hätte noch ein oder zwei Tore mehr machen müssen in der ersten Halbzeit“, sagte der Doppel-Torschütze.

Marco Königs sprach ebenfalls von weiteren Torchancen des WSV, die aus einem „überragenden Spiel“ resultiert hätten. „Wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Am Mittwoch gegen Essen sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen, vielleicht waren wir zu ängstlich. Das haben wir heute zehnmal besser gemacht Es ist ärgerlich, weil es gegen RWE ein super wichtiges Spiel war“, so Königs. „Wir haben weniger auf die Schwächen von Straelen abgezielt, sondern wollten unsere Spielidee durchsetzen, das ist uns gelungen“, sagte Kevin Hagemann, auffälligster Akteur auf dem Platz.

Mit einem Freistoßtreffer setzte der eingewechselte Semir Saric (85.) den Schlusspunkt. Der WSV entzauberte die Gastgeber und so bewahrheitete sich die Vorhersage von Trainer Björn Mehnert, dass es in dieser Spielzeit noch einige überraschende Ergebnisse geben würde. Der 4:1-Sieg von Straelen in Essen war eine solche Überraschung, der in dieser Höhe klare Erfolg des WSV in Straelen dürfte die gesamte Liga ebenfalls aufhorchen lassen.

Die WSV-Fans durften zu dem Spiel nicht anreisen, was auch die Fans des SV Straelen ärgerte. Sie reagierten auf das ordnungsrechtliche „Gäste-Verbot“ mit dem Banner: „Hier stirbt die Fankultur. Wuppertaler sind keine Verbrecher“.

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