KFC: Platzen Samstag schon die Aufstiegsträume?

Verband entscheidet über Ratingen-Spiel. Krefelder müssen am Sonntag nach Essen.

Krefeld. Sonntag, 15 Uhr, gastiert der KFC Uerdingen in der Fußball-Niederrheinliga bei RW Essen II. „Wir müssen jetzt den Hebel umlegen. Essen ist heiß auf uns“, sagt Trainer Peter Wongrowitz, nachdem Turu Düsseldorf im Aufstiegskampf mit dem 4:1 in Wuppertal vorgelegt hat.

„Da macht Fußball keinen Spaß mehr“, sagte Wongrowitz zum Turu-Sieg und dem Warten auf das Urteil im Fall des abgebrochenen Spiels in Ratingen.

Am Samstag fällt die Entscheidung der Verbandsspruchkammer des Fußballverbandes Niederrhein. Nach der Marathonsitzung vom Donnerstagabend werden sich die Mitglieder der Kammer unter Vorsitz von Wilfried Loskamp unter Ausschluss der Öffentlichkeit treffen und das Urteil fällen.

Die Fronten sind klar: Ratingen sieht den Spielabbruch als gerechtfertigt an und will die Punkte. Ratingens Geschäftsführer Klaus Poplawski: „Der Spielabbruch war mehr als gerechtfertigt.“ Der KFC argumentiert, dass der Abbruch des Spiels ohne Verständigung des Schiedsrichters mit den Ordnungskräften und der Polizei erfolgt sei.

Bei den Aussagen der 19 Zeugen interessierten die Spruchkammer besonders vier Dinge: Gab es den am Boden knienden Polizisten, der laut Einsatzleiter Ralf Hermann von gewaltbereiten Fans im Gästeblock gezielt getreten wurde? Hermann gab an, die Einsatzkräfte hätten ihrem Kollegen zur Hilfe eilen wollen und seien zudem von den Uerdinger Ordnern herbeigerufen worden.

In welcher Form gab es ein Handgemenge zwischen einem KFC-Ordner und einem KFC-Fan? Wie sahen die Zeugen den Polizeieinsatz? Und welche Folgen hatten die Tritte und Schläge der Fans gegen die Werbebanden auf der Gästetribüne?

Noch entscheidender ist, ob Schiedsrichter Bandurski und seine Assistenten die Lage nach dem Polizeieinsatz korrekt beurteilt haben. Gab es noch „gefährliche Personen“ im Innenraum, wie sie der Unparteiische gesehen haben will. Bestand eine Gefährdung des Assistenten durch Wurfgeschosse? Legt die Spruchkammer großen Wert auf die in Teilen widersprüchlichen Aussagen des Schiedsrichtergespanns, dürfte die Entscheidung zugunsten von Ratingen 04/19 ausfallen.

Ein Wiederholungsspiel, und damit eine Entscheidung zugunsten des KFC, würde unweigerlich die Schuld für den Abbruch der Polizei und dem Schiedsrichter zuweisen. Am nächsten kommt der Wahrheit jedoch Einsatzleiter Hermann: „Das Ratinger Stadion war für ein solches Spiel nicht geeignet.“

Beruft sich die Kammer auf diese Tatsache, könnte ein Urteil ohne festzumachenden Schuldigen erfolgen und ein Wiederholungsspiel in einem „sicheren“ Stadion ausgetragen werden.

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