Fortuna Düsseldorf Zum Saisonstart: Fortunas Weg ist das Ziel

Vier Jahre ging es sportlich bergab. Nun möchte der Club sich stabilisieren und neu entwickeln.

Düsseldorf. Die Ziele für die neue Saison sind verhalten formuliert. Fortuna Düsseldorf möchte in der 2. Fußball-Bundesliga möglichst frei von Abstiegssorgen bleiben und eine neue Mannschaft aufbauen — mit zahlreichen jungen Spielern und einigen erfahrenen Profis. Identifikation schaffen und Vertrauen zurückgewinnen sind die primären Ziele abseits des Rasens.

Nach dem Bundesliga-Abstieg im Mai 2013 hat die „launische Diva vom Rhein“ in der Abschlussplatzierung einen stetigen Abwärtstrend gezeigt. Nach Platz sechs (2014) und Rang zehn (2015) kämpften die Rot-Weißen in der vergangenen Spielzeit bis zum Ende um den Klassenverbleib. Dank zweier Erfolge an den Spieltagen 33 und 34 gelang die Rettung. Am Ende landete das Team auf Platz 14.

Nun wagt die Fortuna, die erstmals in ihrer 121-jährigen Geschichte im vierten Jahr in Folge im Unterhaus spielt, einen neuen Anlauf. In Erich Rutemöller gibt es einen neuen Sportvorstand, Robert Schäfer geht in seine erste volle Saison als Vorstandsvorsitzender und mit Uwe Klein wurde der langjährige Co-Trainer für die Scoutingabteilung gewonnen. Zudem wurde der Vertrag mit Retter-Trainer Friedhelm Funkel um ein Jahr verlängert.

In den neun Testspielen hat die Mannschaft angedeutet, dass viel Potenzial in ihr steckt. „Die jungen Spieler zeigen großen Ehrgeiz sich zu entwickeln und zu lernen. Das ist sehr erfreulich, ist aber auch genau das, was ich von ihnen erwartet habe“, erklärt Friedhelm Funkel. „Es gibt aber noch eine Menge Verbesserungspotenzial, die Jungs benötigen einfach Zeit.“ Auch Robert Schäfer hat in der Sommerpause immer wieder betont, dass Rückschläge einkalkuliert sind. Der Weg ist das Ziel. Altprofis wie Karim Haggui oder Didier Ya Konan mussten Talenten wie Robin Bormuth oder Kemal Rüzgar weichen.

Fortunas neuer Kapitän Oliver Fink ist von der Qualität des Kaders überzeugt. „Jeder hat sich in der Vorbereitung voll reingehangen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man bei irgendwem noch einmal nachbohren musste. Es wächst etwas zusammen, auch insgesamt im Verein“, sagt der 34-Jährige, der im Herbst seiner Karriere immer weiter in die Offensive rückt. „Normalerweise ist das im Alter ja andersherum.“

Für die vorderste Linie wird noch immer nach einem gestandenen Stürmer gesucht, der einerseits topfit ist und andererseits dem Team sofort mit Toren helfen kann. „Es kann noch ein bisschen dauern“, sagt Scout Uwe Klein. „Wir haben einige Kandidaten im Blick. Vielleicht ist derjenige bereits zum Pokalspiel bei Hansa Rostock da.“ Im Fall des Falles wird sich die Fortuna aber bis zum Ende der Transferperiode am 31. August Zeit lassen, um einen geeigneten Kandidaten zu verpflichten.

Bei den Fans sind die Aussagen von Funkel und Schäfer offenbar angekommen. Viele wünschen sich in der neuen Saison grundsätzlich erst einmal wieder ein Team, dass vom ersten bis zum elften Spieler dauerhaft Leidenschaft und Einsatz zeigt. Das war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer so. Die große Fortuna-Euphorie, die rund um den Aufstieg vor vier Jahren herrschte, ist längst vorbei. Mit dem neuen Gesamtkonzept im sportlichen Bereich und harter ehrlicher Arbeit möchte der Club diese neu entfachen.

Auf dem Weg in die neugestaltete Spielerkabine in der Arena ist an der Wand zu lesen: „Wir sind Fortuna, wir können alles.“ Im Kollektiv und mit der dazu nötigen Ruhe im Team und Umfeld ist der neu formierten Fortuna in dieser Saison zuzutrauen, dass sie ihre Ziele erreicht, auf und abseits des Rasens. Ganz egal, wie gut oder schlecht der Saisonstart werden mag.

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