Fortuna Düsseldorf Fortunas Ayhan: Ich habe das Ziel, gesetzt zu sein

Der türkische Nationalspieler spürt, dass die Frische langsam zurückkehrt. Die Stimmung im Team sei gut und der Konkurrenzkampf im Training „positiv aggressiv“. Die Systemfrage ist für ihn geklärt.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Ayhan: Ich habe das Ziel, gesetzt zu sein
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Da musste auch der redegewandte Kaan Ayhan einen Moment nachdenken, bevor er zur Antwort ansetzte. Es war nämlich gefragt worden, wie der Abwehrspieler der Fortuna darüber denkt, dass laut Friedhelm Funkel keiner aus der Mannschaft einen Stammplatz sicher hätte. „Es wäre leichtsinnig, wenn ich jetzt daher spaziert kommen würde und sage, ja klar, alle anderen sind nicht gesetzt, nur ich“, sagt Ayhan. „Um offen und ehrlich zu sein. Ich habe große Ziele in dieser Saison und um diese zu erreichen, muss ich viele Spiele machen.“ Es ist ihm bewusst, dass er im Training Vollgas geben und auf dem Platz viel leisten muss, um das zu schaffen. „Ich bin hier in meiner dritten Saison, der Trainer kennt meine Qualitäten. Er weiß aber genau, was er sagt. Trotzdem habe ich den Wunsch, gesetzt zu sein.“

Der Konkurrenzkampf läuft auf Hochtouren. „Das war aber schon vom ersten Trainingstag an so“, sagt der türkische Nationalspieler. Es werde der Gesamteindruck der kompletten Saisonvorbereitung bewertet. Ayhan weiß, dass es unangenehme Entscheidungen für den Trainer geben wird. „Aber alle werden sich in den Dienst der Mannschaft stellen und wenn jemand nicht berücksichtigt wird, legt er sich im nächsten Training besonders engagiert rein“, sagt Ayhan. „Wir werden dafür sorgen, dass keine schlechtere Stimmung entstehen wird.“

Wenn es nach dem 23-Jährigen geht, wird die Fortuna weiterhin das 4-4-2-System eintrainieren. Auch um den Neuen den Einstieg in die Spiel-Philosophie der Fortuna zu erleichtern. „Bislang haben wir in den Spielen und auch im Training kein anderes System ausprobiert“, sagt Ayhan, der sich aber sicher ist, dass auch eine Dreier- oder Fünferkette von seiner Mannschaft ohne Probleme gespielt werden könnten. Wichtiger sind für ihn das Engagement und die Leidenschaft auf dem Platz. „Das sehen wir derzeit auch im Training. Da geht es schon sehr aggressiv und lautstark zu“, sagt Fortunas Nummer 5. „Diesmal haben wir auch den Trainer angesteckt, der ziemlich lautstark aufgetreten ist.“

Kaan Ayhan glaubt, dass die Defensivarbeit bereits passt. „Das hat der Trainer heute noch einmal gelobt. Offensiv müssen wir jedoch noch eine Schippe drauflegen.“ Das Spiel gegen den AC Florenz bei der Saisoneröffnung morgen könnte dazu weitere Aufschlüsse geben. Fortunas Abwehrchef fordert, dass die sich ergebenen Chancen konsequenter genutzt werden müssen. „So viele Möglichkeiten werden wir in der Bundesliga nicht erhalten“, meint er.

Ayhan kümmert sich auch ein wenig um Kenan Karaman, der bisher noch nicht so richtig bei Fortuna Fuß gefasst zu haben scheint. „Ich kenne Kenan sehr gut, er ist introvertiert und ruhig. Aber auf dem Platz kann er ganz anders sein“, beschreibt der 23-Jährige seinen neuen Mitspieler. „Es mag von außen so wirken, aber vom Kabinenleben kann ich nur bestätigen, dass er total angekommen ist und sich wohlfühlt.“ Die einzigen Probleme, die Karaman tatsächlich habe, sind die bei der Wohnungssuche in Düsseldorf.

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