Fortunas Adam Bodzek zur Auswärtsserie: „Es ist nur ein Standardfluch“

Adam Bodzek will die „dumme“ Auswärtsserie schnell vergessen machen.

Düsseldorf. Adam Bodzek gehört zu den zuverlässigsten Mittelfeldspielern der Fußball-Bundesliga. Deshalb will die Fortuna mit dem 27-Jährigen so schnell wie möglich verlängern. Wir sprachen mit „Bodze“, wie er von seinen Kollegen genannt wird.

Herr Bodzek, haben Sie das unglückliche 1:2 am Samstag auf Schalke schon richtig verdaut?

Bodzek: Es war ja leider so wie in den vorangegangenen Auswärtsspielen. Wir konnten uns von Anfang an nicht so in Szene setzen, wie wir es uns vorgenommen hatten, ganz zu schweigen davon, den Schalkern Probleme bereiten zu können. Das Standard-Tor zum 0:1 war dann eine doofe Geschichte, nachdem wir andere brenzlige Situationen überstanden hatten. In der zweiten Hälfte haben wir uns schon zusammengerauft und unser wahres Gesicht gezeigt. Es funktioniert schon, dass wir mit eigentlich jedem Gegner mithalten können.

Woran lag es, dass es nicht von Anfang an geklappt hat? War zu viel Respekt im Spiel der Fortuna? Gibt es etwa einen Auswärtsfluch?

Bodzek: Respekt vielleicht, ich habe irgendwo etwas von Angst gelesen. Das war es nicht. Wir haben einfach zu viele Bälle verloren, obwohl wir viele Zweikämpfe für uns entscheiden konnten. Einen Auswärtsfluch gibt es natürlich nicht, vielleicht einen Standardfluch, dass wir zu viele Gegentore nach Standards hinnehmen mussten. Es ist dumm, dass wir oft genug in den letzten Minuten einen Treffer kassiert haben. Aber man sollte sich das auch nicht einreden. Daraus lernt man, und man muss es besser machen.

Haben eine solche Leistung wie in der ersten Hälfte und die Niederlage auf Schalke Auswirkungen auf das nächste Spiel?

Bodzek: Wir haben das Spiel noch einmal analysiert und müssen nun an die Leistung der zweiten Hälfte anknüpfen. Das hat zum Beispiel gegen Stuttgart oder Fürth nach knappen Niederlagen zuvor gut funktioniert. Zuhause müssen wir eine Macht sein.

Was hat sich für Sie seit Ihrer letzten Zeit in der Bundesliga mit dem MSV Duisburg bis heute alles verändert?

Bodzek: Wir hatten damals nicht so eine gute Mannschaft und hinterher ja auch nur etwas über 20 Punkte. Das Niveau in der Spitze ist besser geworden. Auch Mannschaften wie Mainz und Freiburg gehören jetzt dazu. Bei mir persönlich ist es natürlich die Erfahrung. Ich kann Situationen jetzt wesentlich besser einschätzen als früher. Ich weiß einfach, wie es abläuft. Die Zeit damals war für meine Karriere sehr hilfreich.

Wird die Karriere bei Fortuna weitergehen, wie weit sind die Vertragsgespräche?

Bodzek: Mein Stand der Dinge ist der, dass der Verein mich wohl halten und demnächst auf mich zukommen will. Ich fühle mich wohl bei Fortuna, es passt alles. Die Zeit wird es zeigen, ich bin da ganz gelassen. Es steht mir nicht zu, etwas zu verlangen.

Kurzfristig ist das Ziel klar, wie geht es nach Mainz weiter?

Bodzek: Bislang sind wir mit der Taktik, nur auf das nächste Spiel zu schauen, gut klar gekommen. Das nächste, was wir beeinflussen können, ist das Spiel gegen Mainz. Da wollen wir unsere gute Heimserie fortsetzen. Die Serie der letzten Auswärtsspiele sieht natürlich dagegen dumm aus, aber wir wollen beispielsweise auch aus München etwas mitbringen.

Waren Sie nicht selbst beim Vorbereitungsstart etwas erschrocken, als Sie hörten, wie viele neue Spieler es bei Fortuna versuchen werden?

Bodzek: Der Zugang von so vielen Spielern habe ich persönlich noch nicht erlebt. Aber man hatte ja als Klubführung auch gar keine andere Wahl. Das ist unser großer Pluspunkt als Team, dass wir es sehr gut schaffen, die neuen Spieler zu integrieren. Das wird uns auch nächstes Jahr gelingen, egal, wo wir dann spielen werden.

Jetzt geht es aber auch andersherum. Wie wirkt das auf das Team, wenn Spieler wie Fabian Giefer in Schalke oder Robbie Kruse neuerdings in Mönchengladbach im Gespräch sind?

Bodzek: Ich weiß nicht, warum uns das durcheinander bringen sollte. Es ist doch eine Auszeichnung, wenn andere Klubs Spieler von uns wollen. Der Einzelne kann sich nur empfehlen, wenn das Kollektiv funktioniert. Höchstens ein paar Witzchen werden darüber gemacht.

Wie haben Sie sich an die neue Rolle in ihrer Familie gewohnt, da ein anderer „Mann“ nun die größte Aufmerksamkeit hat?

Bodzek: Da komme ich gut mit zurecht. Unsere kleine Tochter ist jetzt dreieinhalb Jahre alt, und sie hilft schon richtig mit. Und Ben, der im Januar geboren wurde, ist zum Glück pflegeleicht und schläft auch sehr gut. Toi, toi toi. Vielleicht bin ich ja als der ruhige Typ das Vorbild (lachend).

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