Mittwoch in Hannover Das macht die Zweitrunden-Pokalspiele der Fortuna so speziell

Düsseldorf · Finale, Halbfinale, ja selbst Viertelfinale – da wird es heiß im DFB-Pokal. Und in Runde eins passieren ja oft die dollsten Dinger. Doch für Düsseldorf war oft genug gerade die zweite Runde eine ganz besondere.

 Am 31. Oktober 2012 bejubeln die Fortunen Nando Rafael (l.) und Axel Bellinghausen den 1:0-Sieg gegen Gladbach.

Am 31. Oktober 2012 bejubeln die Fortunen Nando Rafael (l.) und Axel Bellinghausen den 1:0-Sieg gegen Gladbach.

Foto: dpa/Daniel Naupold

Peter Frymuth ist ein Riesenfan des DFB-Pokals. Okay, das muss der Düsseldorfer in seiner Eigenschaft als Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes auch sein, zumal da er auch schon häufig als Offizieller bei den Auslosungen im Rahmen der ARD-Sportschau zu sehen war. Doch Frymuth liebt den Pokal wirklich und nicht nur aufgrund seiner Funktion: Als junger Kerl erlebte er die beiden Pokalsiege der Fortuna, der er jahrelang als Vorsitzender vorstand und deren Aufsichtsrat er heute angehört, in den Jahren 1979 und 1980.

Oft genug musste sich Frymuth in den darauffolgenden Jahren darüber ärgern, dass sein Herzenswunsch sich nicht erfüllte: Fortuna im DFB-Pokal weit kommen zu sehen. Am Mittwochabend gab es die nächste Chance, zumindest eine weitere Runde anzuhängen. Die Mannschaft von Trainer Christian Preußer trat um 20.45 Uhr beim Zweitliga-Rivalen Hannover 96 an und wollte dabei versuchen, das Achtelfinale zu erreichen. Die Partie war allerdings noch nicht beendet, als diese Zeitung produziert wurde.

Doch in der zweiten Hauptrunde ist und war Vorsicht geboten, denn die ist für die Düsseldorfer schon oft eine ganz besondere gewesen. Nicht zuletzt gegen eben diesen Gegner vom Mittwochabend. In der Saison 2016/17 gastierte Fortuna ebenfalls in einem Zweitrundenspiel bei den 96ern, und sie musste dabei eine derbe 1:6-Klatsche einstecken.

Bleiben wir zunächst einmal in der Schublade „Pleiten“. Ein Jahr vor jenem 1:6 erging es den Düsseldorfern erstaunlich ähnlich. Am 27. Oktober 2015, auf den Tag genau vor sechs Jahren also, traten sie beim 1. FC Nürnberg an, der wie sie in der Zweiten Liga spielte. Von Augenhöhe ließ sich an der Noris indes nicht sprechen, kassierte Fortuna doch eine 1:5-Schlappe, die auch in der Höhe verdient war.

Doch es gab auch ganz andere Zweitrunden-Auftritte, an die die Düsseldorfer Fans noch heute gern zurückdenken. Zum Beispiel in der Saison 2012/13. Da erwartete die frisch in die erste Liga aufgestiegene Fortuna den Nachbarn Borussia Mönchengladbach, und es wurde ein Fest in der ausverkauften Arena. 52.500 Zuschauer sahen nach Verlängerung einen 1:0-Sieg der Rot-Weißen, zu dem Nando Rafael in der 97. Minute den Treffer beisteuerte.

Es gibt noch weitere bemerkenswerte Beispiele, aber eins darf man dabei auf keinen Fall vergessen. Scheinwerfer an auf den 18. September 1995: Auch damals war Fortuna gerade in die Bundesliga aufgestiegen, und sie schaffte später im Gegensatz zu 2012/13 sogar den Klassenerhalt.

Doch im September ging es um den DFB-Pokal, natürlich in der 2. Hauptrunde, und es ging gegen Bayern München. Das Rheinstadion wurde zum Tollhaus, als Darko Pancev den Außenseiter nach 21 Minuten in Führung brachte. Zwar glich Thomas Helmer in der 73. Minute aus, doch 360 Sekunden später stellte Richard Cyron mit dem 2:1 die Weichen Richtung Achtelfinale. In der Schlussminute machte Thomas Seeliger auf Vorarbeit des überragenden Ben Manga mit dem 3:1 alles klar.

Vor 26 Jahren ging es bis ins Halbfinale. Und Fortunas Pokalhistorie war um eine sehr erfreuliche Geschichte reicher.

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