Fohlen-Elf Für Gladbach gibt es in Freiburg nichts zu holen

Freiburg · Warum die Borussia beim SC Freiburg seit 2002 einfach nicht mehr gewinnen kann, wüssten sie am Niederrhein auch gerne.

 Gladbach und das alljährliche Déjà-vu im Schwarzwaldstadion: Trainer Dieter Hecking grübelt nach dem 1:3 in Freiburg über die rätselhafte Serie siegloser Spiele im Breisgau.

Gladbach und das alljährliche Déjà-vu im Schwarzwaldstadion: Trainer Dieter Hecking grübelt nach dem 1:3 in Freiburg über die rätselhafte Serie siegloser Spiele im Breisgau.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Wie Bill Murray in der 1993 gedrehten US-Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ scheint Borussia Mönchengladbach bei Reisen nach Freiburg in einer Zeitschleife festzuhängen. Im Punxsutawney des Breisgaus erlebt die Fohlen-Elf alljährlich stets aufs Neue (fast) ein und dasselbe. Das 1:3 (1:1) am Freitagabend war seit 2002 bei neun Niederlagen das elfte sieglose Bundesliga-Spiel der Gladbacher an der Dreisam in Folge. „So eine Serie ist schwer zu erklären“, sagte Mittelfeldspieler Jonas Hofmann.

Das abermalige Déjà-vu wollten die Protagonisten natürlich nicht auf irgendeinen Schwarzwald-Fluch zurückführen. „Wir haben unsauber gearbeitet“, sagte zum Beispiel Kapitän Lars Stindl, dessen Fehlpass im Mittelfeld am Beginn der Fehlerkette stand, die nach der Pause zum 1:2-Rückstand führte. Defensiv wurde dem Gegner immer wieder zu viel Platz für dessen auf überfallartige Konter angelegte Spielweise gelassen. Offensiv fehlten Wucht und Konsequenz, für die die Fohlen-Elf bei ihren Galas in München und gegen Mainz viel Lob eingeheimst hatte. „Dadurch sind wir leicht zu verteidigen gewesen. Wir waren überlegen, aber nicht gefährlich“, meinte Trainer Dieter Hecking. Lediglich bis zum 1:1 (20.) wurde der SC unter Druck gesetzt. „Auf das frühe 0:1 haben wir gut reagiert. Es gab prima Kombinationen. Nach der Pause konnten wir diese nicht mehr kreieren“, so Jonas Hofmann.

Der 26-Jährige ist sich jedoch sicher, dass die Schlappe von Freiburg keine nachhaltigen Spuren hinterlassen wird. „Von diesem Resultat lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir sind klar im Kopf, stehen weiterhin gut da und haben einen starken Kader.“ Eine Meinung, die auch der Gegner teilt. „Die Gladbacher versuchen wirklich immer, Fußball zu spielen. Gegen sie muss man so viel laufen, dass man an seine Grenzen stößt“, erklärte Freiburgs offensiver Mittelfeldspieler Mike Frantz und fügte hinzu: „Es gab heute manchmal Situationen, da habe ich gedacht: „Um Gottes Willen.“

Ein Ende des positiven Trends bei Borussia Mönchengladbach befürchtet auch Dieter Hecking trotz der Niederlage beim Angstgegner nicht. „Die Mannnschaft funktioniert in Gladbach, das ist ein verschworener Haufen - anders als in der schwierigen Rückrunde der vergangenen Saison“, sagte der VfL-Trainer am Sonntag in der Sendung „Wontorra“ bei Sky. In dieser Woche muss sich nun allerdings gleich zweimal zeigen, ob das Hecking-Team auch den zweiten Dämpfer verkraftet. Auf die 2:4-Niederlage bei Hertha BSC hatte Gladbach mit dem 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt eine starke Antwort parat, nun geht es am Mittwoch im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen sowie am Sonntag in der Liga gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. „Leverkusen ist eine schwere Aufgabe, die sind wie eine Wundertüte. Aber wir wollen ins Achtelfinale“, sagte Hofmann. In der vergangenen Saison kam dort just gegen die Werkself das Aus. Zumindest dieses Murmeltier soll nicht erneut ins Flutlicht blinzeln.

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