Eishockey DEG fährt zum Angstgegner nach München

Düsseldorf · Seit 2016 hat die Mannschaft von Trainer Harold Kreis nicht mehr beim Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga gewonnen. Doch nicht nur der 6:2-Erfolg am Freitag in Mannheim sollte Mut geben.

 Philip Gogulla im ersten Saisonduell der Münchener mit der DEG und Mathias Niederberger. Mitte September gewann der EHC mit 3:2.

Philip Gogulla im ersten Saisonduell der Münchener mit der DEG und Mathias Niederberger. Mitte September gewann der EHC mit 3:2.

Foto: Birgit Haefner

Auf den ersten Blick hat sich ja gar nicht so viel verändert. Knapp ein Jahr ist es her, da stand die Düsseldorfer EG nach 47 Spieltagen mit 81 Punkten auf Platz drei der Deutschen Eishockey Liga. Seit diesem Freitag hat die DEG auch in der aktuellen Saison 47 Spiele hinter sich gebracht, und diesmal sind es 77 Punkte und Rang fünf. Ziemlich konstant, könnte man meinen, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied.

In der Vorsaison startete die DEG furios, stand in den ersten Wochen sogar ganz oben und gehörte auch danach über Monate zur Spitzengruppe. Erst ab Mitte Januar ging es bergab, heraus fand sie aus dem Loch nicht mehr wirklich. Nun erlebt sie eine Saison mit einer ganz anderen Statik: Zwar glückte auch jetzt der Start, doch ihren Durchhänger hatte die DEG bereits im Dezember — und machte es dann besser: „Die Mannschaft hat sich da selbst mit harter Arbeit herausgekämpft“, sagt Trainer Harold Kreis, dessen Team deswegen nun mit einem ganz anderen Selbstverständnis als im Vorjahr in die letzten Wochen der Hauptrunde geht.

Die haben es für die DEG allerdings in sich. An den letzten sieben Spieltagen geht es gegen sämtliche Konkurrenten aus den Top-6 der Tabelle. Los ging das am Dienstag daheim gegen Straubing (1:4), weiter am Freitag mit dem sensationellen 6:2-Sieg bei den Adlern aus Mannheim, am Sonntag ist die DEG beim EHC Red Bull München zu Gast.

Ex-DEG-Stürmer Philip Gogulla spielt auch in München groß auf

Bei allem Respekt für den Titelverteidiger aus Mannheim dürfte der Gang zum souveränen Tabellenführer (17 Uhr, live bei Sport 1) nach München der schwerste der Topteam-Woche werden. Das liegt nicht nur an der Tabelle, Siege gegen besser postierte Teams gab es in dieser Saison ebenso wie Niederlagen gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller. Aber die Münchener liegen der DEG so gar nicht. Der bislang letzte Sieg stammt von November 2018, der letzte Auswärtssieg in München ist sogar vier Jahre her. Seitdem gab es in der kleinen Olympiahalle sieben Niederlagen am Stück mit 34 Gegentoren.

Geht es allerdings nach den DEG-Verantwortlichen, ist diesmal dennoch was drin. Das liegt nicht nur am Auftritt am Freitag in Mannheim, wo die DEG bewies, dass sie Topteams auch auswärts schlagen kann, das hätten auch die jüngsten Spiele gegen München gezeigt. Gegen den Serienmeister der Jahre 2016 bis 2018 sei die DEG trotz der vielen Niederlagen nicht chancenlos gewesen: „Wir haben gute Spiel geliefert, da wollen wir auch jetzt etwas rausholen“, sagt Harold Kreis, der aber dennoch gehörigen Respekt vor dem EHC hat. Was seine Mannschaft am Sonntag erwartet? „Druck, Druck, Druck.“ München habe eine Mannschaft, „die sich selten aus der Ruhe bringen lässt, die holt Rückstände auf und kommt über 60 Minuten Welle für Welle mit wenig Schwankungen“, sagt Kreis.

Das liegt auch an Philip Gogulla, der die DEG im Sommer verließ, um sich mit dem EHC endlich den Traum von der Meisterschaft erfüllen zu können. Bislang lässt sich das gut an, am Dienstag untermauerte der EHC seine aktuelle Vormachtstellung durch ein 2:1 im Topspiel in Mannheim. Trotz der Niederlage am Freitag gegen Ingolstadt dürfte den Münchnern der erste Platz nach der Hauptrunde nicht mehr zu nehmen sein.

Auch für Gogulla selbst läuft es: Nach 41 Spielen — der 32-Jährige war zwischendurch ein paar Wochen verletzt — war er an 31 Toren beteiligt. Das ist allerdings weniger als im Vorjahr: Da machte Gogulla im DEG-Trikot einen Scorerpunkt pro Spiel. An der Seite von Jaedon Descheneau und Alexander Barta bildete er die beste Sturmreihe der Liga. Aber auch eine, von der die DEG zu abhängig war, weil vom Rest wenig kam. Zwar ist die Düsseldorfer Offensive (trotz des starken Auftritts in Mannheim am Freitag) auch jetzt keine Tormaschine, aber die Treffer sind über mehrere Reihen verteilt. Noch so ein Unterschied zur Vorsaison, in der auf den ersten Blick viel ähnlich lief.

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