Drei Schockmomente für Klopp

Bundesliga: Dortmund verspielt gegen Hoffenheim einen Sieg und muss Verletzungen von Sahin und Zidan registrieren.

Dortmund. Nur 240 Sekunden trennten Borussia Dortmund am Sonntag vom Sprung auf den dritten Bundesliga-Tabellenplatz, der für die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt. 1:0 führte das Team von Trainer Jürgen Klopp, und die Fans auf der Südtribüne des mit 80100 Zuschauern gefüllten Westfalenstadions skandierten bereits "Dortmund in der Champions League". Dann der Schock: In der 89. Minute traf Vedad Ibisevic mit einem wuchtigen Kopfball in Zusammenarbeit mit Dortmunds Verteidiger Mats Hummels nach feiner Flanke von Carlos Eduardo zum 1:1-Ausgleich für 1899 Hoffenheim und damit alle "Schwarz-Gelben" tief ins Herz. "Wir sind restlos bedient", sagte Torhüter Roman Weidenfeller.

Nicht nur das 1:1 (0:0) drückte gewaltig auf die Stimmung in der Kabine, in der die Spieler selbst über eine Stunde nach dem Abpfiff noch verharrten. Auch zwei schwere Verletzungen lassen beim BVB die Befürchtung aufkommen, dass eine bislang hervorragende Saison nun vielleicht noch nicht einmal mit dem Sprung in die Europa League gekrönt werden könnte. Schon nach 18 Minuten musste Mittelfeldtalent Nuri Sahin das Feld mit einem Nasenbeinbruch verlassen. Und nur sieben Minuten später war das Spiel auch für Mohamed Zidan bereits beendet. Der Ägypter wurde mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss sofort ins Krankenhaus gebracht.

"Da auch Sebastian Kehl ausfällt, wird es jetzt ein hartes Stück Arbeit, die nötigen Punkte zu holen", sagte Sportdirektor Michael Zorc, der bei einem Sieg sogar ein neues Saisonziel ausgegeben hätte. "Wenn es beim 1:0 geblieben wäre, dann hätten wir die Champions League ins Auge gefasst."

Dafür sah es nach dem prächtigen Kopfballtreffer von Nelson Valdez, der in der 57. Minute eine schöne Flanke von Kevin Großkreutz verwertete, zwar lange Zeit gut aus, wäre allerdings nicht wirklich verdient gewesen. Erneut offenbarten die Dortmunder Schwierigkeiten, sich gegen eine gut geordnete Defensive Chancen zu erarbeiten.

Nach der glücklichen Führung verpasste es der BVB nachzusetzen, versuchte stattdessen, das Ergebnis irgendwie über die Zeit zu retten und wurde dafür bestraft. "Das ist eine gefühlte Niederlage, aber eine, bei der wir uns ganz klar an die eigene Nase fassen müssen. Wenn wir etwas erreichen wollen, dann müssen wir das am Ende anders regeln", sagte Valdez.

Vielleicht hätte auch Trainer Jürgen Klopp etwas anders regeln können. Der 42-Jährige brachte Tamas Hajnal für den verletzten Nuri Sahin. "Tamas kann die Position vor der Abwehr spielen. Über eine andere Option habe ich nicht nachgedacht", sagte Klopp. Die aber gab es mit Felipe Santana, der für Mats Hummels in die Innenverteidigung hätte gehen können, während Hummels vor die Abwehr gerückt wäre. Dass ausgerechnet dem unglücklich agierenden Hajnal der entscheidende Ballverlust vor dem 1:1 unterlief, rundete aus Dortmunder Sicht einen Tag zum völligen Vergessen ab. Dabei fehlten doch nur ganze 240 Sekunden zum großen Glück.

Trainer Jürgen Klopp machte aus seiner großen Enttäuschung keinen Hehl: "Wir sind für unseren einzigen Zuordnungsfehler in der Partie bestraft worden. Das fühlt sich ungerecht an und hinterlässt ein mieses Gefühl."

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