Spielplatzpaten: Der Draht zu den Kleinsten

Edith Reimer kümmert sich seit drei Jahren ehrenamtlich um den Spielplatz „Hummelwiese“. Und hat viel zu tun.

Krefeld. "Wenn man vor Ort etwas bewegen will, muss man vor Ort etwas tun." Für Edith Reimer (37) ist die Sache klar. Deshalb überlegte sie vor drei Jahren nicht lange und übernahm die Patenschaft für den neu gebauten Spielplatz "Hummelwiese" am Höchterdyk.

Prüfend sieht sich Edith Reimer die Schaukeln an und dreht am Pedalo-Rad. Sie nickt zufrieden und ruft: "Alles klar, los geht’s!" Das lassen sich Greta (1) und Emma (4) nicht zweimal sagen. Vor Freude quietschend klettern sie auf die Reifen-Schaukeln und springen in die großen Sandkisten.

Greta und Emma sind wahre Spielplatz-Expertinnen. Schließlich hat ihre Mutter Edith Reimer die Schlüssel für den Spielecontainer an der Hummelwiese. Sie überwacht mit zwei weiteren Patinnen ehrenamtlich den Zustand der Spielgeräte, meldet Mängel bei der Stadt, organisiert Kinderfeste und hat stets offene Ohren für die Wünsche und Probleme der Kleinsten. Natürlich nicht nur für ihre eigenen - an den Ferientagen wird es richtig voll auf dem Platz im Neubaugebiet. Schließlich hat er auch Einiges zu bieten. Obwohl er eher zu den kleineren Spielplätzen in der Stadt gehört, finden die Kinder neben den Schaukeln eine Kletterspinne, eine riesige "Hängematte" und eine große Rutsche. Dank dem Einsatz der drei Patinnen ist alles top in Ordnung.

"Ich bin zwar nicht jeden Tag hier, aber wenn etwas nicht in Ordnung ist, merke ich es sofort", sagt Edith Reimer. Lassen etwa Jugendliche ihren Müll auf dem Spielplatz liegen, hilft ihrer Erfahrung nach am besten das direkte Gespräch. Ihre unkomplizierte Art war ein Hauptgrund für Angela Schäfer, sie vor drei Jahren zur Patin zu "benennen". Angela Schäfer arbeitet im Kinder- und Familienbüro der Stadt und ist verantwortlich für das Spielplatzpatenprojekt der Stadt.

Beim ersten Gespräch war ihr sofort klar: Edith Reimer ist für die Hummelwiese genau die richtige. Zum Beispiel führte sie eine feste Öffnungszeit (dienstags von 16 bis 17.30 Uhr) für den Spielecontainer ein - viele Kinder freuen sich schon die ganze Woche auf Trampolin, Pedalo und kleine Wippen. Ein besonderer Erfolg für die Patin: Die Kinder kommen nicht nur aus der Nachbarschaft, sondern zum Teil auch von weiter her. "Das Neubaugebiet ist durch den Spielplatz aufgewertet", freut sich Edith Reimer.

Bleibt für sie nur ein einziges Problem: Zuviel zutun. Zwar ist sie noch in Elternzeit, hat aber noch zwei weitere ehrenamtliche Posten übernommen. Und kann auch ihren Beruf als Lehrerin nicht ganz lassen. Einige Stunden in der Woche arbeitet sie an der Förderschule für Hören und Kommunikation in Hüls. Dazu erwartet sie im Oktober ihr drittes Kind - und wünscht sich eine Pause. "Ich werde auch weiterhin regelmäßig auf den Spielplatz kommen", sagt sie. "Wir drei Patinnen würden uns aber über weitere Unterstützung freuen." Alle Kinder und Eltern von der Hummelwiese können aber beruhigt sein. Den Schlüssel zum Spielecontainer will Edith Reimer auf jeden Fall behalten.

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