Fasten, bis die Sonne untergeht

Religion: Am Mittwoch beginnt der Ramadan.

Krefeld. Wenn am kommenden Mittwoch in der Morgendämmerung ein schwarzer von einem weißen Faden unterschieden werden kann, beginnt für die rund 20000 gläubigen Muslime in Krefeld der Ramadan: 30 Tage Fasten.

"Es dient der Reinigung, Läuterung und der Barmherzigkeit", erklärt Mehmet Demir, gläubiger Muslim und Vorsitzender der Union türkischer und islamischer Vereine, der Dachorganisation von 15 Vereinen mit etwa 15 000 Mitgliedern in Krefeld und Umgebung.

Die Muslime fasten tagsüber: . Es darf von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nicht gegessen und nicht getrunken werden. Ausgenommen sind Kinder, Reisende sowie alte und kranke Menschen. Auch Schwangere und stillende Frauen sind unter der Voraussetzung des Nachfastens vom Fasten im Ramadan befreit. Das heißt, die verpassten Fastentage müssen später nachgeholt werden.

Aber das Fasten beschränkt sich nicht nur auf diese äußeren Pflichten, es hat euch eine "innere" Dimension: Der Muslim soll sich demnach gänzlich von Sünden befreien, nichts Schlechtes reden und tun. Auch Sex ist in dieser Zeit nicht erlaubt.

"Niemand wird dazu gezwungen", stellt Mehmet Demir fest, "aber für gläubige Muslime ist das ein Teil des Lebens. Auch wenn die ersten Fastentage hart sind." Nach dem Ramadan stelle sich ein Gefühl ein, als "sei man näher an Gott, fasse neue Vorsätze."

Zum Ende der Fastenzeit, in diesem Jahr am 9. September, feiern die Muslime das Ramadanfest, das Fastenbrechen. Das Fest beginnt mit dem Gemeinschaftsgebet und dem Entrichten der Almosen an bedürftige Menschen. Es verläuft in einer fröhlichen und festlichen Stimmung über mehrere Tage. Demir: "Es ist vergleichbar dem Weihnachtsfest der Christen". Nach dem Opferfest (vergleichbar Ostern) ist das Fastenbrechen das zweithöchste Fest der Muslime.

Die sich jährlich veränderten Ramadan-Zeiträume erklären sich aus den unterschiedlichen Zeitrechnungen. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond und ist um zehn Tage kürzer als unser gregorianischer.

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