Bis Mitte Juni : Ramadan: Fasten bei 40 Grad und Herausforderung für Schulen
Köln/Kairo (dpa) - Für Millionen Muslime hat am Mittwoch der Fastenmonat Ramadan begonnen. Die Islamverbände laden wieder allabendlich in die Moscheegemeinden ein.
Allein in der Zentralmoschee in Köln könnten täglich rund 1000 Besucher zum gemeinsamen Fastenbrechen Iftar kommen, wie die Ditib als größte Islam-Organisation in Deutschland mitteilte.
Der Ramadan dauert diesmal bis Mitte Juni. Gläubige Muslime verzichten von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Der Ramadan ist für viele der geschätzt fünf Millionen Muslime in Deutschland ein wichtiger Pfeiler ihres Glaubens. Vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, alte und schwer körperlich arbeitende Menschen ausgenommen.
Für Hunderte Millionen Muslime weltweit beginnt die Zeit der Enthaltsamkeit erst am Donnerstag, wie religiöse Instanzen in Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten mitteilten. Der Ramadan beginnt traditionell am Tag nach der Sichtung der Mondsichel nach dem Neumond. Dies kann von Land zu Land leicht variieren.
Weltweit sind 1,6 Milliarden Muslime zum fasten aufgerufen. Auch dieses Jahr fällt der Fastenmonat in die Zeit hoher Temperaturen. Hunderte Millionen Muslime im Nahen und Mittleren Osten verzichten tagsüber bei teilweise weit über 40 Grad sogar auf Flüssigkeit. In Kairo beträgt die Zeitspanne zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang dabei fast 14 Stunden.
Nach Beobachtung des Deutschen Lehrerverbands nehmen viele muslimische Schüler das Fasten „inzwischen sehr ernst“. Dies könne an Schulen, die über eine nennenswerte Schülerschaft mit Migrationshintergrund verfügten, zu Problemen im Schulalltag führen, beklagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger gegenüber „Welt Online“ (Mittwoch).