Studie: Klon-Fleisch ist nicht ungesund

Die Haltung der in den USA gezüchteten Tiere ist aber nicht artgerecht.

Brüssel. Rindfleisch und Schweinefleisch von geklonten Tieren wird aus Tierschutzgründen nicht als Steak oder Braten auf unsere Teller kommen - zumindest nicht alsbald. Gestern bestätigte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBLS), es bestünden "schwerwiegende Fragen" für die Gesundheit und den Schutz von Tieren, die geklont würden.

Eine Gefahr für die Gesundheit durch den Verzehr solchen Fleisches erkannten die Wissenschaftler der EBLS indessen nicht. Sie waren von der Brüsseler EU-Kommission beauftragt worden, alles Wissen über das Klonen zu Zuchtzwecken auszuwerten, weil diese Zuchtmethode in den USA bereits intensiv getestet wird.

Was die Fleischqualität angehe, habe sich kein Unterschied zu herkömmlich vermehrten und aufwachsenden Tieren gezeigt, sagte Vittorio Silano vom wissenschaftlichen Ausschuss der EBLS. Die überlebenden Nachkommen der Klon-Rinder seien ähnlich den herkömmlichen Tieren, was ihren körperlichen Zustand angehe. In den USA erhoffen sich Züchter wesentlich mehr Fleischmasse durch Klontiere.

Allerdings sterben nach der Klonprozedur viele Rinder und Schweine, oft Tage bis Monate nach ihrer Geburt. Wegen der zweifelhaften Prozedur hatte EU-Kommissionspräsident José Barroso neben der EBLS auch den Europäischen Ethikrat (EGE) beauftragt, eine Bewertung dieser Klonzucht abzugeben.

Im Herbst soll auch ein umfassendes Meinungsbild der Bürger aus allen 27 EU-Staaten vorliegen. Sie sollen in einer "Eurobarometer-Umfrage" zum Klonen zwecks Lebensmittelproduktion Stellung beziehen. Das Ergebnis soll, ebenso wie die schweren ethischen Bedenken bei Mitgliedern des Ethikrates und die Lebensmittelprüfung der EBLS, helfen, den künftigen Umgang mit Klontieren in Europa zu klären.

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