Stau-Chaos zum Wochenende

In fast allen Bundesländern haben nun die Ferien begonnen. Experten kündigen eine neue, große Reisewelle an.

Düsseldorf. Für viele Autofahrer könnte das kommende Wochenende wieder zu einem Geduldspiel werden: Mit dem Ferienbeginn in Baden-Württemberg sind die Schulen nun - bis auf Bayern - in allen Bundesländern leer. Zusätzlich beginnen bei Porsche und VW die Werksferien.

Gleichzeitig sind laut ADAC viele Urlauber aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen schon wieder auf dem Heimweg, da dort die Ferien langsam zu Ende gehen. Welche Strecken besonders betroffen sind, zeigt die Grafik. Doch gibt es Möglichkeiten, den Staus zu entkommen? Wir haben einen Experten befragt, ADAC-Sprecher Otto Saalmann:

"Wer schon heute oder am Freitagmorgen losfahren kann, hat gute Chancen, den Staus zu entgehen", erklärt Saalmann. Am Freitagnachmittag dagegen stehe man mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Autoschlange. "Leider bleibt den meisten aber nichts anderes übrig, als am Samstag loszufahren, da die Gäste in den Ferienorten meist wöchentlich wechseln", so der Experte.

Diesen Urlaubern bliebe höchstens die Möglichkeit, in der Nacht zu fahren. Wer Richtung Norden muss, der könne am besten so gegen 3 Uhr starten, Fahrer, die in den Süden wollen, sollten dagegen schon um 2 Uhr aufbrechen. "Es sollten aber nur erfahrene und sichere Fahrer auf diese Option zurückgreifen", meint Saalmann. Unsicherheit könne im schlimmsten Fall tödlich sein.

"In den meisten Fällen verliert der Reisende, der die Autobahn verlässt, eher noch mehr Zeit", berichtet der Experte. Zum einem sei man ja nicht der Einzige, der die Bahn verlässt, und zum anderen würden neben dem hohen Verkehrsaufkommen auf den Bundesstraßen auch noch Ampeln und Ortsdurchfahrten aufhalten. Zudem handelt es sich in der Regel nicht um Staus, die auf eine Vollsperrung zurückzuführen sind, sondern meist behindern Baustellen oder hohes Verkehrsaufkommen den Fluss. Meist geht es langsam vorwärts (stop and go), das Fahrzeug steht selten länger als ein paar Minuten.

"Die Ausweichroute, die das Navigationsgerät anbietet, kann eine Alternative sein, muss aber nicht", meint Saalmann. Das Problem sei, dass mittlerweile viele Fahrzeuge über diese Hilfsmittel verfügen. Die Konsequenz: Die Ausweichrouten können auch sehr überfüllt sein.

"Wenn es wirklich überhaupt nicht weiter geht, sollte der Fahrer einen angemessenen Sicherheitsabstand zum vorderen Wagen halten und versetzt stehen", so der Experte. Sollte man aussteigen, obwohl es verboten ist, ist äußerste Vorsicht geboten, und man dürfe sich sich auf keinen Fall vom Fahrzeug entfernen. Zudem sei es sinnvoll, wenn man genügend Getränke und Proviant an Bord habe.

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