Vorsorge: Nur wenige gehen hin

Angebote zur Früherkennung sind nicht beliebt. Hinzu kommt das Risiko eines ungesunden Lebensstils.

Düsseldorf. Die Nordrhein-Westfalen sind in Sachen Gesundheit Vorsorgemuffel. Laut Landesgesundheitsbericht 2009 nutzt deutlich weniger als die Hälfte der anspruchsberechtigten Personen regelmäßig die sogenannten Check-up-Untersuchungen.

Versicherte haben ab dem 36. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf diese Grunduntersuchung, bei der unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes frühzeitig erkannt werden sollen. Das Wissen, ab welchem Alter die Kosten dieser Untersuchung von den Kassen übernommen werde, sei in NRW "verbesserungsfähig", heißt es in dem vom NRW-Gesundheitsministerium veröffentlichten Bericht.

Bei der Krebsfrüherkennung haben vor allem die Männer Nachholbedarf. Die Zahl derjenigen, die das Angebot wahrnehmen, schwankt zwichen 20 und 49 Prozent. Männer haben beispielsweise ab dem 46. Lebensjahr Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung der Prostata. Frauen gehen dagegen generell mehr zur Krebsfrüherkennung.

Die Zahlen sind auch deshalb alarmierend, weil insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Brust- und Lungenkrebs, die zu den häufigsten Todesursachen in NRW zählen, durch eine gute Vorsorge vollständig oder teilweise vermeidbar wären. Männer sterben laut Bericht häufiger als Frauen an vermeidbaren Todesursachen. Präventionspotenzial bieten hier vor allem Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch in Sachen gesunder Lebensstil gibt es Nachholbedarf. So rauchen etwa 35 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen in Nordrhein-Westfalen.

Knapp ein Fünftel der Männer konsumiert eine tägliche Alkoholmenge, die als gefährlich einzustufen ist. Bei Frauen liegt der Anteil bei zehn Prozent. Jeder zweite Mann und jede dritte Frau in NRW gelten als übergewichtig oder sogar adipös (fettleibig). Knapp 40 Prozent der Bevölkerung treibt nicht regelmäßig Sport.

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